wie eine ergrimmte Furie in vollem Gallop von mir,
um nicht die bestimmte Zeit der Plünderung bey mir vol-
lends vergeblich zu verschenden. So greßlich und
abscheulich mir auch dieser Unmensch damals vorkam:
so muste ich doch nachher Gott dafür danken, daß Er
mich in seine Hände gerathen lassen: Denn hätte dieser
mich nicht aufgehalten und abgeschreckt weiter zu gehen,
so wäre ich ohnfehlbar, wie ich nachher erfuhr, mitten
unter einen grossen Hauffen solcher wütenden Feinde
gerathen, als von //durch// deren Hände manche Leute aus der Stadt
ihr Leben und Gesundheit verloren haben. Gelobet
sey der HErr, der mich von ihrer Hand errettet hat.
Anno. 1763. gegen Michaeli, da ich im Begriff war
auf die Universitaet zu gehen, legte mich der barm-
herzige Gott aufs Krankenlager, und führte mich ver-
mittelst einen hitzigen Brustfiebers, in welchem ich
öfters des Verstandes ermangelte, bis an die Pforten
der Ewigkeit. Hier lernte ich, in den Stunden, da ich
meiner Vernunft mächtig war, die grosse Barmherzig-
keit ers recht kennen. Nun zeigte Er mir, durch die
heilsamen Würkungen seines Geistes und den öftern
Zuspruch des theuren Herrn Sen. Mauritii, woran es mir
bisher gefehlet, und was ich verdiente, wenn Er nach
seiner Gerechtigkeit mit mir handeln wolte. Er schenk-
te mir aber auch, da ich nichts als Gnade und Barmher-
herzigkeit um Christi willen verlangte, die freudige
Versicherung der Vergebung aller meiner Sünden, und
ließ mich zur Stärkung des Glaubens das heil. Abend-
mahl bey völligem Verstande und Ruhe der Seelen
geniessen. Da nun jedermann, und ich selbst, glaubte,
ich würde nun bald aufgelöset und heimgeholet wer-
den: so waren doch die Gedanken Gottes ganz anders.
Er minderte die Schmerzen des Haupts und der Brust, und
es wurde von Stund zu Stund besser mit mir, so
daß ich nach 4. Wochen wieder meine Dienste als Prae-
fectus im Chor versehen konte. Habe auch hernach nie