habe beym Herrn Doct. Michaelis, beym Herrn Prof. Callenberg und beym Herrn Prof.
Stiebritz gehöret, wie auch bey letzterem ein Graecum cursorium in N. T.
Die Logic, Metaphysic, Mathesia puram beym Herrn Prof. Weber, Mathes.
applic. beym Herrn Prof. Eberhard und endlich die Physik beym Herrn Prof.
Lange. Auf Anrathen einiger meiner hiesigen treuen Lehrer
habe mich vom Anfange an am meisten aufs Studium Biblicum und die Geologie
geleget; zugleich auch die Gelegenheit, welche mir an die Hand gegeben worden,
an der Deutschen Schule auf dem Waysenhauße zu arbeiten mir zu Nutze
gemacht, da ich denn ohngefehr 2 1/2 Jahr theils an der Knaben- theils und in-
sonderheit an der Mägdlein-Schule informiret habe.
Nachdem ich 3 Jahre allhier unter göttlichem Beystande zugebracht, und also
die Zeit, die meine Eltern und Gönner mir zu meinem Studiren bestimmet
hatten, verfloßen war, wurden mir einige Conditiones aufgetragen, welche
auf Anrathen meiner lieben Eltern und andrer ausgeschlagen, indem sie mir
noch ein halbes Jahr auf dieser gesegneten Universität mich aufzuhalten verstatten
und veranstalten wollten. Nachden auch diese Zeit verstrichen,
und ich schon auf meine Heimreise bedacht war, ward mir ohne und wieder alles mein
Vermuthen von Sr. Hochwürden dem HErrn Doct. Francke im Nahmen des
Missions-Collegii in Copenhagen vorgeleget, ob ich Lust hätte als Missionarius
nach Ostindien unter die Heiden zu gehen. Ob ich nun gleich, wie ich bekennen
muß, vorhin meines Wißens niemals dazu eine Neigung bey mir verspühret
hatte, ward doch nachdem ich diese wichtige Sache eine zeitlang vor Gott im Gebethe
geprüfet, nach und nach immer mehr überzeuget es müste der göttliche Wille,
seyn, und dabey so in die Enge getrieben, daß ich keine andere Ursache hatte es aus
zuschlagen, als meine Untüchtigkeit und den dissensum meiner lieben Eltern.
Was das erstere anbetrifft, so habe das Vertrauen zu Gott gefaßet, er werde mir
auch schon die dazu erforderliche Tüchtigkeit durch seinen Geist gnädilich verleihen.
Was das leztere aber anbelanget, da meine Eltern doch versichert, wenn sie vom Willen
Gottes hiebey überzeuget wären, so wollten sie mir nicht zuwieder seyn, habe
im Vertrauen auf den lebendigen Gott diesen Antrag getrost angenommen
mit der Zuversicht, Gott werde ihre Hertzen dahin lencken, daß sie seinen
Stiebritz gehöret, wie auch bey letzterem ein Graecum cursorium in N. T.
Die Logic, Metaphysic, Mathesia puram beym Herrn Prof. Weber, Mathes.
applic. beym Herrn Prof. Eberhard und endlich die Physik beym Herrn Prof.
Lange. Auf Anrathen einiger meiner hiesigen treuen Lehrer
habe mich vom Anfange an am meisten aufs Studium Biblicum und die Geologie
geleget; zugleich auch die Gelegenheit, welche mir an die Hand gegeben worden,
an der Deutschen Schule auf dem Waysenhauße zu arbeiten mir zu Nutze
gemacht, da ich denn ohngefehr 2 1/2 Jahr theils an der Knaben- theils und in-
sonderheit an der Mägdlein-Schule informiret habe.
Nachdem ich 3 Jahre allhier unter göttlichem Beystande zugebracht, und also
die Zeit, die meine Eltern und Gönner mir zu meinem Studiren bestimmet
hatten, verfloßen war, wurden mir einige Conditiones aufgetragen, welche
auf Anrathen meiner lieben Eltern und andrer ausgeschlagen, indem sie mir
noch ein halbes Jahr auf dieser gesegneten Universität mich aufzuhalten verstatten
und veranstalten wollten. Nachden auch diese Zeit verstrichen,
und ich schon auf meine Heimreise bedacht war, ward mir ohne und wieder alles mein
Vermuthen von Sr. Hochwürden dem HErrn Doct. Francke im Nahmen des
Missions-Collegii in Copenhagen vorgeleget, ob ich Lust hätte als Missionarius
nach Ostindien unter die Heiden zu gehen. Ob ich nun gleich, wie ich bekennen
muß, vorhin meines Wißens niemals dazu eine Neigung bey mir verspühret
hatte, ward doch nachdem ich diese wichtige Sache eine zeitlang vor Gott im Gebethe
geprüfet, nach und nach immer mehr überzeuget es müste der göttliche Wille,
seyn, und dabey so in die Enge getrieben, daß ich keine andere Ursache hatte es aus
zuschlagen, als meine Untüchtigkeit und den dissensum meiner lieben Eltern.
Was das erstere anbetrifft, so habe das Vertrauen zu Gott gefaßet, er werde mir
auch schon die dazu erforderliche Tüchtigkeit durch seinen Geist gnädilich verleihen.
Was das leztere aber anbelanget, da meine Eltern doch versichert, wenn sie vom Willen
Gottes hiebey überzeuget wären, so wollten sie mir nicht zuwieder seyn, habe
im Vertrauen auf den lebendigen Gott diesen Antrag getrost angenommen
mit der Zuversicht, Gott werde ihre Hertzen dahin lencken, daß sie seinen