fand aber lauter Wiederspruch in meinem Gewissen.
Die Ethicque und Physicque befließ ich mich aus der
heiligen Schrift zu lernen, zu deren letzteren zu
deren letzeren
mir des Comenii Physica sehr feine
Gelegenheit gab. Ich fand alle sichtbahre Dinge in
dem Wort Gottes benennet mit einer geistlichen Appli-
cation, und lernete allhier mit großen Freuden
die schöne und liebliche Harmonie so zwischen dem
Reich der Gnaden, und dem Reich der Natur ist.
Alle Geschöpfe gaben mir eine Erinnerung deßen,
was ich in Gottes Wort gelesen und betrachtet
hatte. In solcher Übung verharrete ich 2 Jahre mit
Erduldung allerley Schmach, Spott und Hohn, so mir von
denen Welt Gesinneten angetan wurde. Indes-
sen bemühete ich mich zugleich mit meinen weni-
gen Gaben zu wuchern, und hielt es für eine gros-
se Freude, wenn ich Gelegenheit hatte meinen Nsch-
sten mit Worten oder Brieffen zu erbauen: welche
gute Intention Gott nicht ohne Seegen gelaßen
hat. Von dieser Stadt Görlitz wurde ich nachmahls
durch den seeligen Herrn D. Spenern und Herrn M. Joachim
Langen nach Berlin verlanget, deren Rath ich auch
endlich folgete und genoß unter des jetzt gedachten
Herrn M. Langens Direction einer sehr treuen
Information, so, daß ich nunmehro begunte in mei-
nen Studis zu einer rechten Soliditaet zu gelangen.
Da hörete ich die Principia der wahren Weißheit so
rein und deutlich, daß ich mich höchlich erfreuete.
Es fehlete uns Gymnasiasten auch nicht an erbau-
lichen Übungen der Gottseeligkeit, indem wir
unter uns selbsten ein Collegium Biblicum