Diesen Brieff schickte ich an den Herrn Comendan-
ten, der so bald den gantzen Secret-rath und
die Herrn Geistlichen zusammen ruffen ließ,
und über selbigen ein Consilium hielt; aber
mir darauff weder eine mündliche noch schrifft-
liche Antwort gegeben, sondern sich biß hieher
nur desto feindseeliger gegen mich erwiesen,
auch zugleich meinem Herrn Collegen alle
Freundschafft aufgesaget hat. Indeßen hatte
ich mein Gewissen befreyet und konte nun-
mehro in meinem Gefängniß desto freudiger
an der angefangenen Arbeit fort fahren,
nichts mehrers wünschende, als daß in allen
der gnädige Wille meines Gottes geschehen
möchte, der keines weges mein Verderben, sondern
mein zeitliches und ewiges Wohlseyn suchen
würde. Gott gab mir denn auch hierzu nöthige
Kräffte des Leibes und des Geistes und stund
auch meinen lieben Collegen treulich bey, daß
er in großen Muth und Freudigkeit unter
unser Gemeine arbeiten und alles in guten
Stande erhalten konte. Solcher gestalt ist es
geschehen, daß ich endlich dieses Buch von dem
gottgefälligen Lehrstande unter dem Schutz
deß Allmächtigen, ohne Wißen meiner Fein-
de, verfertiget habe, und hoffe, daß es nicht ohne