Digitale Sammlungen

bey reiffern Jahren wohl erkandt,
daß Er nicht also würde ge-
bethet haben, wenns Gott nicht
in Ihm gewürcket hätte. Es
sey Ihm auf diesem guten
Wege wohl zu statten gekom-
men, das Exempel ein er von
Seinen Schwestern, welche von
Jugend auf Gott hertzlich
gefürchtet, aber auch gar
zeitlich in die Ewigkeit ein-
gegangen. Diese habe Ihn
zur Lesung heiliger Schrifft,
Johann Arnds Wahres Chri-
stenthums, und anderer gu-
ten Bücher angeführet, und
Ihn durch ihren erbaulichen
Wandel sehr erwecket. Ob
nun wohl dieses erste Feuer
nicht gantz und gar verlo-
schen, so bedaurete Er doch
höchlich, daß Er keines weges
treu genug in solcher Gnade
gewesen. Und ob Ihm gleich
öffters eine neue Erweckung
wiederfahren, so beklagte
Er doch, daß es Ihm immer
gar sehr an der Bestän-
digckeit gefehlet, und daß
insonderheit die bösen Exem-
pel, und der Mangel der
höchst nöthigen täglichen Er-
mahnungen Ihm so sehr ge-
schadet. Nachher, da Er sich
auf Universitäten befunden,
habe ihn auch die Gnade
Gottes niemahls so verlaßen,
daß Er nicht von Zeit zu
Zeit kräfftige Rührungen des
Hertzens empfunden haben sollte.
Dahero es geschehen, daß, da
Er auf diner Seite in die Welt