niret worden, welcher auch auf gethane Vorstellung auff
einen andern Tag verleget worden ist. Bißher aber haben
wir die schändlichen Handwercks-Bräuche colligiret, u.
darinnen unbeschreibliche Greuel gefunden. Gott wird Gna-
de geben, dieselbigen am gehörigen Orte anzugeben, ob es
möglich seyn möchte, diesen alten Sauerteig auszufegen,
u. damit vieler Entheiligung des Nahmens Gottes, u. an-
dern offenbahren Aergernißen zu wehren; Wir haben
im übrigen längst gewünschet, daß mehrere Knechte Got-
tes zugleich erwecket werden möchten, die offentlichen Miß-
bräuche u. Aergerniße jeglicher seines Ortes anzuzeigen
u. zu entdecken, ob etwa hierinnen eine general beßerung
möchte erhalten werden können.
§. XXVI.
Hiernechst wenden wir uns zur Beantwortung der
4ten Frage: Was nemlich für Verpflegung u. Versorgung
der Armen vor Anstalten bey uns sich finden? Von diesem
puncte ausführlich u. umbständlich Nachricht zu ertheilen,
möchte wol viel Zeit erfordert werden. In Ermangelung
aber derselben wollen wir uns bezogen haben auff die
anno 1697 in Druck gegebene Historische Nachricht, wie
sich die zur Verpflegung der Armen zu Glaucha an Halle ge-
machte Anstalten veranlaßet, eines aus den andern erfol-
get