leistet, wie aus allen Historien zur Gnü-
ge bekannt ist. (10.) Es ist aber gar leicht
zu erweisen, daß hinführo nicht allein kein
Ärgernüß, Unordnung oder inconve-
nientien von meinem Wandel zu erwar-
ten, sondern, daß vielmehr etwas gu-
tes davon zu hoffen sey, oder doch gar wohl
darauß erfolgen könne. Ich erkenne
mich für nichts anders als für einem elen-
den schwachen Menschen, der seine Seelig-
keit mit groser Furcht und mit Zittern
zu schaffen, ursache genug findet. Aber
hiermit kan ich gleichwohl die unverdiente
Gnade meines GOttes nicht verleugnen,
durch welches bißanhero geschehen ist,
daß er meinen Mund brauchen wollen,
ein und andere Seele aus dem Schlaff
eines sichern Welt-Lebens zu erwecken,
und auf den Weg eines rechtschaffenen
Christlichen Lebens zu bringen, welches
ich lieber verschweigen wolte (weil
ich wohl weiß, daß nicht ich, sondern
die Gnade Gottes alles allein ausge-
richtet) wenn es nicht nöthig wäre, solches
abermahls zu meiner Beschützung mit
anzuführen. Nun finde ich aber kei-
ne Ursache, warumb ich mir hinführo
nicht eben dieselbe Gnade und Barm-
hertzigkeit meines Gottes versprechen
solte, wenn nicht meinen Wiederwärtigen
verstattet würdte, meine einfältige
Reden, die ich in gebührender Bescheiden-
heit zu