er an ihn schrieb, ihn bey seinen Principal in Wien seine Dimission
zu nehmen bat, und ihm die Vocation zur Königl. Dänischen Mission auftrug
in Tranckenbar auftrug.
Nach grossem Kampf, den er bis an 8. Tage deshalb in seinem Gemüthe
empfand, überwand er sich endlich, ein solch wichtig Amt über sich zu nehmen.
[Na]hm also seinen Abschied von Wien, und kam Anno 1736. d. 10. Sept. in Hal-
le an. Hieselbst wurden ihm seine zwey neue Amts-Brüder, Johann
Christian Wiedebrock und Johann Balthasar Kohlhoff bald angewiesen:
mit welchen er nach Copenhagen reisete, und daselbst den 14ten Oct.
seine Vocation von E. Hochlöbl. Missions-Collegio, nebst Königl. Confir-
mation erhielte, und den 27sten ejusdem von dem HErrn Bischoff Worm
zu dem Amte eines Missionarii in Ost-Indien ordiniret wurde. Er
verließ darauf Copenhagen, kam wieder nach Halle, und setzte
seine Reise nicht lange darnach von dannen nach England fort.
Nach einem zwey Monatlichen Aufenthalt in London begab er sich
nach Deal, und ging den 2ten Martii 1737. auf das Engl. Schif Notting-
ham, so damals nach Ost-Indien reisefertig lag. Den 10ten Martij
stach selbiges Schif in See, und er kam mit demselben den 4ten July
glücklich in Madras an, erreichte auch endlich den 19ten Aug. Tran-
ckenbar, als das Ziel seiner Reise. Weil nun hieselbst die Ta-
mulische Gemeine von Arbeitern ziemlich entblösset war, so hielten
die damaligen Missionarien vor gut, daß er, nebst seinen beiden
bisherigen Reise-Gefährten, sich hauptsächlich auf Erlernung der Tamu-
lischen Sprache appliciren, und in der Tamul. Gemeine seine Arbeit an-
fangen möchte. Welches denn auch geschahe, und hat er sonderlichen
Fleiß auf die Excolirung der Tamulischen Sprache gewand. Noch
vielmehr aber hat er sich aus äussersten Kräften angelegen seyn
lassen, das Heil der ihm anvertraueten Seelen, sonderlich in der
Land-Gemeine, nebst ernstlicher Arbeit an den Heiden, auf alle nur
mögliche Weise befördern zu helfen: wie nicht nur seine Collegen
sondern auch die National-Gehülfen, und alle Christen in der Stadt-
und Land-Gemeine ihm das Zeugniß geben müssen. Sein ernst-
licher und exemplarischer Wandel ist nicht weniger jedermän-
nig-