oder nicht, hat aber immerdar grosse Neigung bey sich verspühret,
sich dem Studio Theologico zu ergeben, auch aus der Ursach, weil er
by demselben stets mit Gottes Wort umzugehen Gelegenheit habe. Da-
her ihn denn seine liebe Mutter, nicht lange nach seines Vaters To-
de, auf das Gymnasium in Elbingen gebracht: alwo er, seiner fast
beständigen Kräncklichkeit unerachtet, sich fleissig auf die Studi[a]
appliciret, auch mit seinem guten Wandel, wozu ihn sonderlich der
dortige Rector Koitsch und Herr Mag. Hempel oft fleissig erwecket,
seinen Praeceptoribus viel Freude gemacht. Doch bekante er selber
daß sein damaliges Christenthum mehrentheils nur in äusserlicher Ehr-
bahrkeit und gezwungenem Wesen bestanden. Nachdem er sich nun
einige Jahre lang in den Schul-Studiis, auch Philosophie und Ma-
thematic nicht ausgeschlossen, wohl umgesehen; so ist er Anno 1729. auf
die Universitaet Halle gezogen: da er denn nicht nur die Academi-
schen Studia, unter dem damaligen Abt Breithaupt, D. Anton, HErrn
Prof. Francken, Herr Prof. Zimmermann, HErr Prof. Baumgarten
und andere wohl excoliret, sondern auch sich eine wahre Gottseligkeit
äussersten Fleisses angelegen seyn lassen. Weil er es nun in beiden
nach dem Wunsch seiner damaligen Praeceptorum, weit gebracht; so
wurde er von denenselben sehr hertzlich geliebet, und auch zur Infor-
mation in den Schulen des Glauchischen Waysenhauses gezogen. Anno
1734. wurde ein Studiosus von Halle nach Wien verlanget, einiger
vornehmen Protestanten Kinder zu informiren: Dazu wurde er
denn von dem HErrn Prof. Francken auserwählet, und noch in selbigem
Jahre dorthin geschicket. Als er daselbst ankam, wurde er von
einem Freyherrn von Palm ins Haus zur Information bey seinen
Kindern aufgenommen. Er verrichtete daselbst seine Arbeit mit
aller Treue, und muste auch dann und wann an des damaligen
Dänischen Legations-Predigers Stelle predigen.
Anno 1736. wurde der HErr Prof. Francke in Halle von einem E.
hochlöbl. Missons-Collegio ersuchet, drey Candidaten vorzuschlagen,
um bey der Mission in Tranckenbar gebraucht zu werden. Der
HErr Prof. Francke fiel damahls zu erst auf unsern Seligen: Weshalb
er