er immer mit gebeugten Knien; Ob er gleich gebeten
wurde, solches lieber sitzend zu verrichten, weil der sehr
geschwollene Unterleib und die Schmertzen in demselben
solche Stellung höchst beschwehrlich machten, so wollte er
es doch nicht viele Tage unterlaßen; bis er endlich die
Nothwendigkeit erkannte: Am Ende des Gebets setzte er immer
hinzu: Herr Jesu dir lebe ich: Herr Jesu dir sterbe ich:
Dein bin ich todt u. lebendig. Als sein Medicus den 9ten
Martii nach dem er ihm den Puls gefühlet hatte, zu ihm
sagte: der Puls ist gefallen, so nahm er diesen Ausdruck
so an, daß er glaubte, es könnte noch an dem Tage mit
ihm zu Ende gehen: hieß darauf an sämmtl. Brüder in die
Stadt berichten, daß er gerne und mit der Hoffung des ewigen
Lebens sterbe: Hierauf ordinirte er eins u. das andere wegen
seines Haus-Wesens und sagte auch, was der Gemeine
gesagt werden sollte. Allein, seine Leidens Zeit war
damahls noch nicht zum Ende: Er sollte noch mehr im Ofen
des Elendes bewähret u. auserwehlt gemacht werden.
Daher seine Schmertzen nochmehr überhandt nahmen, dabey
im der Appetit zum Eßen verging. Weswegen er,
so offte er etwas zu sich nehmen solte, sehr ängstlich sich
bezeugte: diese angst auch in seinen Gebet dem HErrn auf
opferte und fast immer zu sagen pflegte: Mein lieber Abba
mein werther HErr Jesu, und du werther heil. Geist, erbar
me dich meiner! Ich soll etwas Speise zu mir nehmen
laß mich so viel geniesen, als mir gut ist p. Von seinen
vielen erbaulichen Reden könnte manches angeführt werden,
allein die Zeit erlaubt es nicht, auch nur eine kleine Aus-
wahl zu machen.   Die letzten Stunden, da er ohne
Gebrauch von Medicin u. Speise zugebracht, betreffend;
so war ihm die Sprache in denselben sehr schwer geworden,
daß man nicht viel von seine Reden verstehen können.
Seine Gebehrten aber: Sein sehnliches in die Höhe sehen, u seine
beständige Bewegung des Mundes gaben Gelegenheit zu wei-
len durch Fragen ein u. ander Wörtlein von ihm zu vernehmen,