überbrachte, da der Mensch vorgab, ich wäre von mir selbst hereingekommen. Er schimpfte darinnen auf alle engli-
sche Prediger in Savannah. Diensbach liegt im Hohenlohischen und Jacob Idler ist aus Büdingen, und glaubte des
erwähnten Schmidts Erbe zu werden. Sie sind aber ausgefallen, und von einander. Der Schmidt war zu meiner
Gattin Schwester verheyrathet ehe ich nach Georgien kam. Diese starb 1793 er that sein Kind zu mir, da er bald dar-
auf nach Neu Yorck reißte, das starb aber bald und liegt bei meinem ersten Kinde in EbenEzer begraben. Er mach-
te einige Versuche wieder zu heyrathen, er gieng zu einer angesehenen Lady in Savannah die schlug es ihm ab, weil
er sich schon dem Trunck übergeben hatte. Er trieb das Beckerhandwerck und kam zu einen ansehnlichen Vermögen,
darauf war er Kauffmann und betrog unverantwortlich und das noch unter dem Schein des Rechts. Er wollte
dann eine junge Wittwe Mistress Asper heyrathen, und gieng betruncken zu ihr da ihr Mann 3 Monath aus der Zeit war. Die-
se lies ihm sagen er möchte sich ihrentwegen nicht mehr bemühen, diese ward hernach zu meiner Gattin leiblichen Bruder Mister
Frederick Herb verheyrathet, darüber ward der Schmidt wie rasend, und schrieb einen bösen Lästerbrief an mich,
er käme nicht mehr in Savannah in die deutsche Kirche. Er konnte mir aber in der Heyrathssache auch nicht die geringste
Schuld beymessen, denn ich habe mich nie in etwas hineingemengt, was nicht zu meinem Beruf gehört. Im grosen Brandte 1796 muste
er da er auf der Gasse betruncken lag in sein Haus getragen werden. Er begieng dann allerhand Thorheiten, und bezeigte sich
als ein gewaltthätiger Mann. Den Advocaten Thomas Gibbons der die EbenEzerische Gemeinsache vor Gericht zu
standte brachte, fiel er zweymal öffentlich auf der Straße an, einmal foderte er ihn mit Gewehr heraus, das andere
mal bediente er sich der anzüglichsten Reden gegen ihn, daß die Leute die es auf der Straße mit anhörten, nichts mehr
von ihm hielten. Als er 1800 im Winter truncken in sein Haus kam, schmis er mit Steinen nach den schreyenden
Katzen, er ergrif dann sein doppelte geladenes Gewehr und schos nach ihnen, er verletzte aber seine lincke Hand
verlohr einen Finger und die andern wurden beschädigt, jedermann glaubte er würde sterben, er ward aber wie-
der hergestellt, sein Lehrpursche betrog ihn um 5000 Dollars, Schmidt konnte nichts wider ihn beweisen, er mußte
ihn gehen lassen, und die Handlung aufgeben, und sein Lehrpursche ist jetzt auch ein Kauffmann. Darauf sof er
in wenig Tage eine Kiste mit Brandy, stellte sich närrisch lief im RegenWetter im Wald, er wurde wieder zurück
gebracht, und einer wollte ihn nehmen und in die Jail setzen. Aber er wehrte sich mit einer solchen Stärcke, daß man
ihn in seinem Hause lassen mußte. Er hat sich seinen Sarg machen lassen, und wer nur etwas nahe darzu kam, da
noch Leute bey ihm wohnten, dem droht er mit Gewehr. Er schreibt vielen Unsinn und führt Sprüche über Sprüche
aus der Bibel an ohne allen Zusammenhang, und will sich damit auf pharisäische Art sehen lassen. Er hat einige un-
sinnige Briefe an mich geschrieben, und mich gescholten, daß ich es mit den falschen Propheten darunter meint er die
Baptists hielte. In seinen Schreiben sind die unsinnigsten Widersprüche enthalten. Er sagt er wäre allen irdischen
Dingen abgestorben, und gleichwohl zeigt er sich als den genauesten Menschen, wenn er seine Häuser am Marckt
ausmiethet. Er ist die gesetzte Stundte da, wenn der Zins gefällig ist. Solcher üblen Charackter sind mehr in Savannah.
Verübt ein Mensch der arm ist solche Streiche, so wird er in die Jail gesetzt, aber Vermögende können hier mit ihrem
Geld alle Ungerechtigkeiten ungestraft ausüben. – Wir hatten hier einen rauhen Witterung im Winter.
Das alte Jahr endigte sich mit starcken und sehr kalten Winden, und so war der erste Tag in diesem Jahr über-
aus kalt, Abends bließ der Wind so heftig, daß mein Haus an der Seite wo er seine völlige Macht zeigte, krachte.
Im Jan. und Febr. hielt der Wind gemeiniglich 2 Tage und eine Nacht an. Den 3. Febr. am Morgen noch vor TagesAn-
bruch stürmte es so heftig, daß ich am Tage nicht in der Kirche predigen konnte, es mußte in meinem Hause geschehen.
Doch hatte ich Zuhörer, ein KirchenVorsteher kam mit seinen Kinder 12 englische Meilen von hier zur Versammlung es kamen
so gar auch solche von welchen ich es nicht erwartet hätte. An dem nehmlichen Sonntage verlohr ein Planter 12 Meilen
sche Prediger in Savannah. Diensbach liegt im Hohenlohischen und Jacob Idler ist aus Büdingen, und glaubte des
erwähnten Schmidts Erbe zu werden. Sie sind aber ausgefallen, und von einander. Der Schmidt war zu meiner
Gattin Schwester verheyrathet ehe ich nach Georgien kam. Diese starb 1793 er that sein Kind zu mir, da er bald dar-
auf nach Neu Yorck reißte, das starb aber bald und liegt bei meinem ersten Kinde in EbenEzer begraben. Er mach-
te einige Versuche wieder zu heyrathen, er gieng zu einer angesehenen Lady in Savannah die schlug es ihm ab, weil
er sich schon dem Trunck übergeben hatte. Er trieb das Beckerhandwerck und kam zu einen ansehnlichen Vermögen,
darauf war er Kauffmann und betrog unverantwortlich und das noch unter dem Schein des Rechts. Er wollte
dann eine junge Wittwe Mistress Asper heyrathen, und gieng betruncken zu ihr da ihr Mann 3 Monath aus der Zeit war. Die-
se lies ihm sagen er möchte sich ihrentwegen nicht mehr bemühen, diese ward hernach zu meiner Gattin leiblichen Bruder Mister
Frederick Herb verheyrathet, darüber ward der Schmidt wie rasend, und schrieb einen bösen Lästerbrief an mich,
er käme nicht mehr in Savannah in die deutsche Kirche. Er konnte mir aber in der Heyrathssache auch nicht die geringste
Schuld beymessen, denn ich habe mich nie in etwas hineingemengt, was nicht zu meinem Beruf gehört. Im grosen Brandte 1796 muste
er da er auf der Gasse betruncken lag in sein Haus getragen werden. Er begieng dann allerhand Thorheiten, und bezeigte sich
als ein gewaltthätiger Mann. Den Advocaten Thomas Gibbons der die EbenEzerische Gemeinsache vor Gericht zu
standte brachte, fiel er zweymal öffentlich auf der Straße an, einmal foderte er ihn mit Gewehr heraus, das andere
mal bediente er sich der anzüglichsten Reden gegen ihn, daß die Leute die es auf der Straße mit anhörten, nichts mehr
von ihm hielten. Als er 1800 im Winter truncken in sein Haus kam, schmis er mit Steinen nach den schreyenden
Katzen, er ergrif dann sein doppelt
verlohr einen Finger und die andern wurden beschädigt, jedermann glaubte er würde sterben, er ward aber wie-
der hergestellt, sein Lehrpursche betrog ihn um 5000 Dollars, Schmidt konnte nichts wider ihn beweisen, er mußte
ihn gehen lassen, und die Handlung aufgeben, und sein Lehrpursche ist jetzt auch ein Kauffmann. Darauf sof er
in wenig Tage eine Kiste mit Brandy, stellte sich närrisch lief im RegenWetter im Wald, er wurde wieder zurück
gebracht, und einer wollte ihn nehmen und in die Jail setzen. Aber er wehrte sich mit einer solchen Stärcke, daß man
ihn in seinem Hause lassen mußte. Er hat sich seinen Sarg machen lassen, und wer nur etwas nahe darzu kam, da
noch Leute bey ihm wohnten, dem droht er mit Gewehr. Er schreibt vielen Unsinn und führt Sprüche über Sprüche
aus der Bibel an ohne allen Zusammenhang, und will sich damit auf pharisäische Art sehen lassen. Er hat einige un-
sinnige Briefe an mich geschrieben, und mich gescholten, daß ich es mit den falschen Propheten darunter meint er die
Baptists hielte. In seinen Schreiben sind die unsinnigsten Widersprüche enthalten. Er sagt er wäre allen irdischen
Dingen abgestorben, und gleichwohl zeigt er sich als den genauesten Menschen, wenn er seine Häuser am Marckt
ausmiethet. Er ist die gesetzte Stundte da, wenn der Zins gefällig ist. Solcher üblen Charackter sind mehr in Savannah.
Verübt ein Mensch der arm ist solche Streiche, so wird er in die Jail gesetzt, aber Vermögende können hier mit ihrem
Geld alle Ungerechtigkeiten ungestraft ausüben. – Wir hatten hier eine
Das alte Jahr endigte sich mit starcken und sehr kalten Winden, und so war der erste Tag in diesem Jahr über-
aus kalt, Abends bließ der Wind so heftig, daß mein Haus an der Seite wo er seine völlige Macht zeigte, krachte.
Im Jan. und Febr. hielt der Wind gemeiniglich 2 Tage und eine Nacht an. Den 3. Febr. am Morgen noch vor TagesAn-
bruch stürmte es so heftig, daß ich am Tage nicht in der Kirche predigen konnte, es mußte in meinem Hause geschehen.
Doch hatte ich Zuhörer, ein KirchenVorsteher kam mit seinen Kinder 12 englische Meilen von hier zur Versammlung es kamen
so gar auch solche von welchen ich es nicht erwartet hätte. An dem nehmlichen Sonntage verlohr ein Planter 12 Meilen