den Sinn hatten, durch Wegziehen dem Creutze zu entgehen, haben ihren
Sinn geändert und bleiben da. Gott mache alle klug auf das zu
mercken, was er nach seiner Güte u. Weißheit unter uns thut. Seine
Seegens Hand, uns wohlzuthun, reicht auch biß in unsere Wüsten,
und eben diese Hand Gottes kan an allen Orten über die kommen,
welche er züchtigen wil, ihm kan niemand entgehen. Er sey gelobet,
daß er uns noch alle Zeit Sieg giebt durch unsern Durchbrecher, dem Herrn
Jesum, er wolle die Fürbitten u. Wünschen wie aller s. Knechte
und Kinder, also auch Ew. HochEhrwürden, die Sie für unser
geistl. u. leibl. Heil zu dem Vater im Himmel abschicken, reichlich er-
füllen, und das Reich unsers EhrenKöniges recht herlich unter uns
ausbreiten, daß wir hier, u. sie an ihrem Orte, seinen Ruhm
verkündigen mögen. Er sey gelobet, daß er sein Werck noch
immer in Halle fortgehen läßet, u. durch das Wort seiner
Gnaden noch immer einige zu sich bekehret: wie mir denn sehr
eindrücklich, was ein frommer studiosus Theol. Herr Hirte von
der Barmhertzigkeit, so der Herr an seiner Seelen gethan, in einem
Briefe an mich gemeldet, darauf ich auch in beygelegten we-
nigen Zeilen geantwortet habe. Ich kan mich zwar seiner
nicht mehr erinnern, es ist mir aber das Zeugniß, das er in
s. Briefe von der ihm geschenckten Gnade ablegt, sehr angenehm
u. werde ich mir es in der Gemeine u. bey den Kindern zu
seiner Zeit wohl zu Nutze machen. Ich habe mehrmahl sonderl.
gegen die hohen Fest-Tage den Kindern u. Erwachsenen erzehlt,
was in Halle auf dem Waysenhause u. in einigen Bürgerhäu-
sern geschiehet, wie nehmlich groß und klein durch den Geist des
Herrn Jesu recht eiffrig gemacht werden, im gemeinschafftl.
brünstigem Gebet an das Liebes Hertz des Herrn Jesu recht anzudrin-
gen, u. wie manchmahl die Kinder biß in die Nacht im
Gebet verharret seyn, auch es gerne gehabt, wenn die Vorge-
setzten mit ihnen gebetet u. sie an das Gottes Wort ermahnet
haben, welches mehrentheils im Fest einen schönen Seegen
durch Gottes Erbauung auf die zarten Seelen gebracht hat. Der
Brief des Herrn Hirten dienet als Bestätigung deßen, was
mehrmahl der Gemeine zum NachEiffern vorgetragen wor-
den, indem er erzehlt, was ihm der freundliche Heyland
vor viel Gutes aus s. Gnaden-Fülle bey Gelegenheit der
Bet- und Erbauung Stunden, auch privat Ermahnungen
geschenckt habe. O wenn doch alle alle solche Mittel des
Heils einfältig gebrauchen wolten, wie bald würde es
doch unter Alten u. Jungen beßer werden! Was der gnädi-
ge u. liebreiche Gott unter und an uns thue, wird Ew. Hoch-
Ehrwürden aus dem neulich u. ietzt eingeschickten Amts-Di-
ario zum Lobe des Herrn kund werden. Sind auch gleich