municirtes Weib, hält mit ihr zusammen, die beyden Zübli gehen auch hier
aus und ein, weil sie ihre Landes Leute sind, u. einigen Genuß von ihr
haben mögen. //Wie wohl diese letzten ietzt alles höchst improbiren.// Wie ist die Trennung an vielen Orten in Teutschland vor
ein groß Elend, daher es uns ja wohl niemand verdencken kan, wenn wir
zur Hinderung deßen alle Vorsichtigkeit gebrauchen. Herr Thilo ist sonst, wie
Herr Tuchtfeld, in Willens gewesen, öffentl. zu wiedersprechen, u. allem
Ansehen nach selbst zu predigen, möchte auch wohl schon geschehen seyn,
wenn er nur einigen beyfall in der Gemeine zu finden meinte,
wer weiß was er denn thäte, wenn er erst einen kleinen Anhang
bekommen hätte. Da noch der Helffensteinin Tochter als Magd in meinem
Dienst war, so haben wir gar deutlich vernommen, daß ihr Sinn nach
Pensylvanien stehe, dahin ja wohl endlich Herr Thilo auch gehen
möchte, wil er seinen Zweck hier nicht erreichen kan. Da ich das
letzte mal in Savannah war, hat Herr Thilo mit Bewilligung der Helf-
fensteinin den Schneider, Hernberger, an meinen Werthen Collegen
den Herrn Gronau abgeschickt, u. ihm einen Tag bestimmen laßen, wenn er
ihn aufbieten und copuliren solte, über welches zumuthen sich Herr Gro-
nau billig verwundert u. ihn abgewiesen hat. Nach meiner Wieder-
kunfft hatte die Helffensteinin bey mir etwas zu thun, bey welcher
Gelegenheit ich ihr sagte, daß, da sie fortfahre uns mit ihren üblen
Absichten u. Zusammenhange zu betrüben, ich mit //ihr// u. ihren Kindern nichts
mehr zu thun haben wolle, da sie bißher aus der Armen-Büchse
u. auf andere Weise bißher so viel Gutes genoßen, als fast kein
anderer in der Gemeine, indem man sich ihre Armuth zu Her-
tzen gehen laßen, u. gern alle Gelegenheit zur Lästerung u. Verläum-
dung wollen. Des gleichen zeigte ich ihr an, daß, wenn
sie ihre Absichten nebst dem Herrn Thilo näher zum Zweck treiben
würde, sie sichs nicht müße befremden laßen, wenn ich mich
gar von ihr loß machte, u. ihr ihre Kinder aus dem Waysenhause
nach Hause schickte, dafür ich unsern Superioribus wolle Rechenschafft
geben, u. ihr Gutdüncken vernehmen. Zugleich sagte ich ihr, daß ich
mich wundern müste, daß sie ietzt alles, auch das, was ihr sonst
als thöricht u. ungeräumt vorgekommen, an Herrn Thilo approbire. Wir
könten seine Entziehung vom öffentl. Gottesdienst, seine offenbahre
Versäumniß seines Amts, seine Geringachtung seiner Vorgesetzten
u. redlichen Lehrer in Halle, seine seltsame Oeconomie, auch Un-
danckbarkeit p mit seinem vorgegebenen Christenthum nicht räumen.
Sie sagte hierauf bey mit wenig, war aber bald zu Herrn Thilo ge-
lauffen, u. hat ihn alles wieder erzehlt, welches ich 2 mahl im
Vorbeygehen habe hören können: wie ich denn auch sonst vernommen,
daß sie dem Herrn Thilo allerley zu Ohren trägt, u. von uns um
ihres Interesses u. Absichten willen nicht die geringste Vorstellung
u. guten Rath an nimmt, da sie sich wohl sonst unsers Rath in
geringen u. kleinen Umständen, u. zwar zu ihrem vielen
Nutzen bedienet hat. Weil Herr Thilo sein Amt gar nicht //recht// abwartet,
sondern wohl wegen seiner sehr schlechten Ordnung, die er in seinem
Hause hält, manche medicamenta u. Simplicia wird verderben laßen,