der weise Gott thut nichts nich //ohne// Ursache, ob wir wohl das wenigste
dabey einsehen. Er gebe uns Gnade mit allen seinen Wegen
zu frieden zu seyn: denn er kans nicht böse meinen. Und de-
nen die Gott lieben, müßen alle Dienge zum Besten mitwircken.
Unsre arme ziemlich entblößte Saltzburger brauchten zwar
die Leinwand höchst nöthig, und haben sich lange darauf gefreut
doch ists ihnen auch nicht zu wieder, daß es der Herr so machet. Die
Güter dieser Welt sind ungewise Güter, und wäre thöricht et-
was darauf zu bauen, um darüber was Beßres zu verliehren.
Es ist dismahl durch die gar ansehnliche Liebes Gaben in zwey
Verschlägen von Augspurg viel Freude und Lob Gottes angerich-
tet worden, und glauben wir, der himmlische Vater habe schon
einenTag bestimmt, an welchen wir uns über den sonst schon
vor verlohren geachteten Seegen von Halle freuen, und seinen
herlichen Namen loben werden. Er hat ihn im Waßer zwi-
schen Hamburg und London erhalten er wird ihn auch aus
der Irre wiederbringen können. Was wir Ew. HochEhrwürden
vom 30 Octobr. des vorigen und 5. Jan. des ietzigen Jahres von dem Zu-
stande unserer lieben Gemeine und Waysenhauses gemeldet, wäre
ietzt zum Lobe unsers Erbarmers wieder zu melden. Der gnädige
Gott würdiget uns noch immer seines Seegens bey unserer
schwachen Arbeit, und machen uns die Zuhörer durch den fleißigen
und andächtigen Gebrauch der Mittel des Heils, durch ihr eiffriges
gemeinschafftl. Gebet, Gehorsam und Liebe gegen uns und unter-
einander viel Freude. Doch fehlet es auch nicht an einigen
Ungehorsamen, wie die Nachrichten im Diario ausweisen.
Insonderheit ist mit des Sanftlebens Schwester gar nichts
aus zu richten. Sie bleibt unruhig, folgt ihrem eigenen Kopfe,
und wünschte nichts lieber als Gelegenheit zurück nach Schle-
sien zu finden, da sie ihre vorige unreine und wollüstige
Wege wieder gehen könte. Wir versuchen alle Liebes-Wege
mit ihr, sie behält aber ihre mitgebrachte Vorurtheile.
So lange sie hier ist, wird man nach der Gnade, die Gott
darreicht, an ihr arbeiten, ob etwas auch dieses harte
und verkehrte Hertz (wie der barmhertzige Gott doch schon an man-
chem gethan) könne zermalmet und herum gelencket werden.
dabey einsehen. Er gebe uns Gnade mit allen seinen Wegen
zu frieden zu seyn: denn er kans nicht böse meinen. Und de-
nen die Gott lieben, müßen alle Dienge zum Besten mitwircken.
Unsre arme ziemlich entblößte Saltzburger brauchten zwar
die Leinwand höchst nöthig, und haben sich lange darauf gefreut
doch ists ihnen auch nicht zu wieder, daß es der Herr so machet. Die
Güter dieser Welt sind ungewise Güter, und wäre thöricht et-
was darauf zu bauen, um darüber was Beßres zu verliehren.
Es ist dismahl durch die gar ansehnliche Liebes Gaben in zwey
Verschlägen von Augspurg viel Freude und Lob Gottes angerich-
tet worden, und glauben wir, der himmlische Vater habe schon
einenTag bestimmt, an welchen wir uns über den sonst schon
vor verlohren geachteten Seegen von Halle freuen, und seinen
herlichen Namen loben werden. Er hat ihn im Waßer zwi-
schen Hamburg und London erhalten er wird ihn auch aus
der Irre wiederbringen können. Was wir Ew. HochEhrwürden
vom 30 Octobr. des vorigen und 5. Jan. des ietzigen Jahres von dem Zu-
stande unserer lieben Gemeine und Waysenhauses gemeldet, wäre
ietzt zum Lobe unsers Erbarmers wieder zu melden. Der gnädige
Gott würdiget uns noch immer seines Seegens bey unserer
schwachen Arbeit, und machen uns die Zuhörer durch den fleißigen
und andächtigen Gebrauch der Mittel des Heils, durch ihr eiffriges
gemeinschafftl. Gebet, Gehorsam und Liebe gegen uns und unter-
einander viel Freude. Doch fehlet es auch nicht an einigen
Ungehorsamen, wie die Nachrichten im Diario ausweisen.
Insonderheit ist mit des Sanftlebens Schwester gar nichts
aus zu richten. Sie bleibt unruhig, folgt ihrem eigenen Kopfe,
und wünschte nichts lieber als Gelegenheit zurück nach Schle-
sien zu finden, da sie ihre vorige unreine und wollüstige
Wege wieder gehen könte. Wir versuchen alle Liebes-Wege
mit ihr, sie behält aber ihre mitgebrachte Vorurtheile.
So lange sie hier ist, wird man nach der Gnade, die Gott
darreicht, an ihr arbeiten, ob etwas auch dieses harte
und verkehrte Hertz (wie der barmhertzige Gott doch schon an man-
chem gethan) könne zermalmet und herum gelencket werden.