mir die Freyheit genommen an Sie zu schreiben, wozu ich
schon längst Ursache u. Neigung gehabt. Denn Sie ist als
eine Braut des Lammes sehr wehrt u. theuer in meinem
Hertzen, in deren Gunst u. Fürbitte mit eingeschloßen
zu seyn, ich vor eine große Wohlthat achte. Ich ge-
dencke auch an Sie einigen Seiden-Wurm-Saamen zum
Gebrauch des von mir so hochgeschätzten W. H. zu senden,
und eben dergleichen kommenden Herbst G.G. zu thun.
Der Werthe Herr Albinus hat in dem P. S. seines Briefes
vom 21 Febr. anni currentis mir gemeldet, daß Ew. Hochwürden
für unsere Gemeine 68 Pfund Sterling assigniert hätten,
welche ich hier per Wechsel heben darff. Ich werde
solches zwar thun, doch diese so ansehnliche Gabe, so
viel als möglich, so lange beysammen behalten, bis
ich Nachricht bekomme, ob sie etwa zu gewißen be-
sondern Usibus von den uns unbekandten, dem Herrn
aber wohl bekandten Wohlthätern destinirt sey. Gott sey
hochgelobet, der das Brünlein seiner Güte noch immer
auf uns und unsere Gemeine fließen läst! Er laße
es auch auf Ew. Hochwürden, die geseegnete Anstalten
des W. H., und alle unsere bekandte u. unbekand-
te Wohlthäter in und außer Halle ausfließen,
daß Sie seyn mögen wie fruchtbare Bäume, denen
es nie an Safft, Krafft u. reiffen Früchten fehlt zur
Ehre Gottes u. Dienst des Nechsten. In Betrachtung
dieser großen Geschencke an der vorgedachten Geld-Summa,