die übersandte Predigten, dafür ich gleichfals mit vielen an-
dern christlich gesinnten u. nach der Erbauung begierigen Selen
aufs hertzlichste dancke. Der Gott aller Gnade gedencke die-
ses seines bewährten Dieners im Besten, sich mit seinem
Hertzen, Munde u. Feder alle Zeit zur Erweckung, Bekeh-
rung, Zurechtbringung u. Stärckung vieler Selen in der
Nähe u. in der Ferne! Die Nachricht von dem Tumult u.
Blutvergießen in Halle u. was von dem Könige darauf ver-
ordnert worden, ist sehr betrübt, u. möchte ja fromme Eltern,
welche Kinder auf der Academie haben oder hinsenden
wollen, nicht unbillige Sorge machen! Ach das liebe W. H.,
die Universitaet, die vacante Stelle des sel. D. Clausewitz
und alle Preußische Lande sind, was das Geistliche be-
trifft; ein Theil des Kummers u. Anliegens, so ich um Zi-
ons willen in meinem Hertzen habe. Ich sorge, es gehe
hier wie in den sächsischen Landen: nach dem man daselbst
das erste Evangelium u. die treuen Boten deßelben verketzert,
verfolget, oder doch die Zeit der gnädigen Heimsuchung Got-
tes durch B. Spenerum u. andere rechtschaffene Lehrer nicht
geachtet, und die Wahrheit Gottes in Ungerechtigkeit aufge-
halten, so ist ein zwar gelehrtes, aber was die Haupt-
Sache betrifft, blindes u. verkehrtes Geschlecht aufkommen,
u. nach u. nach hat der Pabst u. seine Creaturen an-
gefangen überhand zu nehmen. Gott stehe seinen treuen
Knechten allenthalben, auch in den Brandenburgischen und
Preußischen Landen bey, u. sey insonderheit unserm Wer-
then Vater dem Herrn D. Francken auf s. wichtigen Posto
gnädig! Nun muß ich auch etwas von unsern neuen Co-
lonisten melden; wie wol Sie schon verschiedenes im Diario
lesen werden. Sie haben eine lange u. sehr beschwerliche See-
Reise gehabt, u. der Capitain hat sie sehr hart gehalten.
Wenn nicht Paulitsch u. einige andere einen guten Vorrath
an Eß- u. Trinck Waaren eingelegt u. andern mitgetheilt
hätten, so würde das Elend viel größer gewesen seyn.
Zwey ledige Männer, der alte Zimmerman, ein Weib u. 2
Kinder sind an der Gesundheit verwahrloset, u. theils auf
dern christlich gesinnten u. nach der Erbauung begierigen Selen
aufs hertzlichste dancke. Der Gott aller Gnade gedencke die-
ses seines bewährten Dieners im Besten, sich mit seinem
Hertzen, Munde u. Feder alle Zeit zur Erweckung, Bekeh-
rung, Zurechtbringung u. Stärckung vieler Selen in der
Nähe u. in der Ferne! Die Nachricht von dem Tumult u.
Blutvergießen in Halle u. was von dem Könige darauf ver-
ordnert worden, ist sehr betrübt, u. möchte ja fromme Eltern,
welche Kinder auf der Academie haben oder hinsenden
wollen, nicht unbillige Sorge machen! Ach das liebe W. H.,
die Universitaet, die vacante Stelle des sel. D. Clausewitz
und alle Preußische Lande sind, was das Geistliche be-
trifft; ein Theil des Kummers u. Anliegens, so ich um Zi-
ons willen in meinem Hertzen habe. Ich sorge, es gehe
hier wie in den sächsischen Landen: nach dem man daselbst
das erste Evangelium u. die treuen Boten deßelben verketzert,
verfolget, oder doch die Zeit der gnädigen Heimsuchung Got-
tes durch B. Spenerum u. andere rechtschaffene Lehrer nicht
geachtet, und die Wahrheit Gottes in Ungerechtigkeit aufge-
halten, so ist ein zwar gelehrtes, aber was die Haupt-
Sache betrifft, blindes u. verkehrtes Geschlecht aufkommen,
u. nach u. nach hat der Pabst u. seine Creaturen an-
gefangen überhand zu nehmen. Gott stehe seinen treuen
Knechten allenthalben, auch in den Brandenburgischen und
Preußischen Landen bey, u. sey insonderheit unserm Wer-
then Vater dem Herrn D. Francken auf s. wichtigen Posto
gnädig! Nun muß ich auch etwas von unsern neuen Co-
lonisten melden; wie wol Sie schon verschiedenes im Diario
lesen werden. Sie haben eine lange u. sehr beschwerliche See-
Reise gehabt, u. der Capitain hat sie sehr hart gehalten.
Wenn nicht Paulitsch u. einige andere einen guten Vorrath
an Eß- u. Trinck Waaren eingelegt u. andern mitgetheilt
hätten, so würde das Elend viel größer gewesen seyn.
Zwey ledige Männer, der alte Zimmerman, ein Weib u. 2
Kinder sind an der Gesundheit verwahrloset, u. theils auf