der See, theils gleich nach der Ankunfft in Savannah gestorben.
Etliche Männer u. Weiber sind ietzt noch an der Dysenterie
u. Scorbut kranck, die meisten aber sind gesund, u. theils
in ihren Diensten, theils warten sie auf den FeldMeßer ihr
Land zum Anbau zu bekommen. Johann Martin Söldner, des-
sen Weib in Savannah gestorben, ist heute mit seinen Schiff-
Cameraden zum dritten mal bey mir gewesen, u. dringet
auf die Erfüllung des ihm von Mr. Verelst u. Ew. WohlEhr-
würden gegebenen Versprechen, sich hier mit 5 Pfund Sterling lösen
zu dürffen. Ihr u. des Werthesten Herrn HoffPr. Ziegenhagens Cha-
racter liegt mir sehr an: u. weil der Mann als ein ge-
wesener Preußischer Soldate desperate Reden führt, u. sorglich
viel Unruhe machen oder gar weglauffen möchte, so habe
ihm auf baare Erlegung der 5 Pfund die Nachlaßung sei-
nes Dienstes zugesagt. Er verspricht zugleich nach u. nach für
sein verstorbenes Weib (für welche doch die Herren Trustees
das Geld ausgelegt) nach u. nach auch zu bezahlen, wenn
es die Herren Trustees vor billig erkenneten. Die freyherüber ge-
kommene Familien sagen ietzt, sie hätten in einer zu Hannover
gedruckten Nachricht gelesen, daß allen, die ins Land kämen,
zum Anfange Lebens Mittel u. etwas Vieh gegeben würde,
welche Hoffnung ihnen auch in London gemacht sey. Es haben
mir aber der Herr Präsident u. Assessores des Raths ausdrück-
lich geschrieben, auch hernach mündlich gesagt, daß sie von
den Herren Trustees weiter nichts als etwas Werck Zeug erwarten
dürffen. Und also sind freylich die neuen Colonisten von
Georgien schlechter dran als in Carolina, da die Teutschen, die
als freye Leute ins Land //kommen//, u. die ihre Dienst Jahre ausgestanden,
außer gut Land eine ansehnliche Beyhülffe an Lebens Mitteln
u. Vieh bekommen. Vielmehr solte es hier geschehen, wenn dieses Land
gegen die Spanier mit weißen Leuten besetzt werden soll. Bis
diese Leute auf ihr eigen Land, die Krancken zur Gesundheit,
u. alle Dienstboten in ihre Ordnung kommen, gehen die Unkosten
über mich. Auch soll ich einigen zur Einrichtung auf ihrem
Lande etwas vorschießen. Ich habe ietzt gar nichts in Händen,
weil ich das von Ihnen specificirte Geld schon in der vorigen
Zeit des Coupen's wegen meist weg habe. Gott wird mich nicht
stecken laßen. Ich grüße mit den l. Meinigen unsern Werthesten
Herrn HoffPrediger Ziegenhagen und Sie im Herrn hertzlich, und bleibe
Etliche Männer u. Weiber sind ietzt noch an der Dysenterie
u. Scorbut kranck, die meisten aber sind gesund, u. theils
in ihren Diensten, theils warten sie auf den FeldMeßer ihr
Land zum Anbau zu bekommen. Johann Martin Söldner, des-
sen Weib in Savannah gestorben, ist heute mit seinen Schiff-
Cameraden zum dritten mal bey mir gewesen, u. dringet
auf die Erfüllung des ihm von Mr. Verelst u. Ew. WohlEhr-
würden gegebenen Versprechen, sich hier mit 5 Pfund Sterling lösen
zu dürffen. Ihr u. des Werthesten Herrn HoffPr. Ziegenhagens Cha-
racter liegt mir sehr an: u. weil der Mann als ein ge-
wesener Preußischer Soldate desperate Reden führt, u. sorglich
viel Unruhe machen oder gar weglauffen möchte, so habe
ihm auf baare Erlegung der 5 Pfund die Nachlaßung sei-
nes Dienstes zugesagt. Er verspricht zugleich nach u. nach für
sein verstorbenes Weib (für welche doch die Herren Trustees
das Geld ausgelegt) nach u. nach auch zu bezahlen, wenn
es die Herren Trustees vor billig erkenneten. Die freyherüber ge-
kommene Familien sagen ietzt, sie hätten in einer zu Hannover
gedruckten Nachricht gelesen, daß allen, die ins Land kämen,
zum Anfange Lebens Mittel u. etwas Vieh gegeben würde,
welche Hoffnung ihnen auch in London gemacht sey. Es haben
mir aber der Herr Präsident u. Assessores des Raths ausdrück-
lich geschrieben, auch hernach mündlich gesagt, daß sie von
den Herren Trustees weiter nichts als etwas Werck Zeug erwarten
dürffen. Und also sind freylich die neuen Colonisten von
Georgien schlechter dran als in Carolina, da die Teutschen, die
als freye Leute ins Land //kommen//, u. die ihre Dienst Jahre ausgestanden,
außer gut Land eine ansehnliche Beyhülffe an Lebens Mitteln
u. Vieh bekommen. Vielmehr solte es hier geschehen, wenn dieses Land
gegen die Spanier mit weißen Leuten besetzt werden soll. Bis
diese Leute auf ihr eigen Land, die Krancken zur Gesundheit,
u. alle Dienstboten in ihre Ordnung kommen, gehen die Unkosten
über mich. Auch soll ich einigen zur Einrichtung auf ihrem
Lande etwas vorschießen. Ich habe ietzt gar nichts in Händen,
weil ich das von Ihnen specificirte Geld schon in der vorigen
Zeit des Coupen's wegen meist weg habe. Gott wird mich nicht
stecken laßen. Ich grüße mit den l. Meinigen unsern Werthesten
Herrn HoffPrediger Ziegenhagen und Sie im Herrn hertzlich, und bleibe
Ew. HochEhrwürdenbeständiger ob wol schwacherFürbitter
J. M. Boltzius