Wittwe in den so sehr mitgenommenen Schlesien. Der Herr
dessen fromme u. getreue Knechte und Mägde sie hier zu
seiner Ehre u. Dienst des Nächsten gewesen, erfreue nun
ihre theure in dem Bluthe Christi mehr als Engelrein ge-
machte u. mit seiner unschätzbaren Gerechtigkeit geschmück-
te Seelen vor seinem Angesicht, u. lasse Sie die Früchte
ihrer Wercke essen u. auf den hier ausgestreueten Saamen
ernten ohn Aufhören. Das wünsche ich auch von Grunde
meines Hertzen allen andern mir im Leben lieb u. er-
baulich gewesen u. nun selig vollendeten Knechten Christi [in]
u. ausser Halle, als dem theuren Herrn Abt Steinmetz,
Herrn Insp. Bötticher, Herrn Diac. Job, Herrn Insp. Fritzen
und seiner begnadigten Frau, Herrn P. Piltzing, Herrn P.
Müller, den theuren so bald abgeschiedenen gesegneten Leh-
rern in dem lieben Cöthen und Salfeld, wo auch (wie
mir aus dem Briefe der bedrengten Prediger-Wittwe
an den theuren Herrn von Bogatzcky vorkommt) der sehr
geschickte u. eifrige Herr P. Gründler seinen Amtslauff
scheinet vollendet zu haben. Ach der allmächtige und
barmhertzige Gott lasse doch um Christi willen durch den
Abschied dieser u. anderer theurer Männer ihren zurück
gelassenen Gemeinen nichts an der Hirten-Pflege, Er-
baung u. Segen abgehen, welche sie durch ihren Dienst
genossen haben oder geniessen können, u. lasse [an]
den lieben mir unbekanten Successoribus das erbauliche
Andencken ihrer begnadigten u. gesegneten Antecessorum reich-
lich gesegnet seyn. Es ist ja (wie ich aus dem werthen
Schreiben unsers theuersten Herrn Hoff Predigers mit Betrüb-
niß ersehen) unsere Zeit auch darum eine böse Zeit,
weil so viele theils untüchtige theils ärgerliche Feld Pre-
diger in die vornehmste Prediger- u. Inspectorat Stellen
befördert werden, dabey aber war mir doch auch tröstlich, daß
sich der werthe Herr Insp. Fabricius des schönen Ausdrucks
an den werthesten Herrn Hoff Prediger bedienet: "Gott bleibt
doch