Weimar. 1722. Januarius. 21.
hatten schwiegen sie lieber stille.
Zuletzt sahe ich, wie ich durch
den Umgang mit einigen Päbsti-
schen Orden, zumahl den Patribus
Dominicanis einige Jalousie un-
ter sie brachte, welche endlich so
groß wurde daß sie selbst auf
einander predigten, und also mei-
ne Kirche destomehr Ruhe haben
konte. Zu solchen Gottes Seegen
bin ich in Augspurg gestanden
schier zehen Jahre, und ob ich
gleich unter den Predigern fast
allein ein Fremdling war, gab
mir doch Gott die Gnade, daß
ich den Einheimischen gleich ge-
achtet wurde, und solche Liebe
genoße, daß ich sagen muß: Je-
na sey mein Dorn und Distel-
Feld, Augspurg aber mein Pa-
radies gewesen. Aber endlich muß-
te ich aus demselben, durch den
Ruff Gottes und Ihr. Hochfürstlich.
Durchl. Herrn Wilhelm Ernsts
Hertzogs zu Sachsen, Jülich Cle-
ve und Berg, auch Engern und
Westphalen, Landgrafens in
Thüringen, Marggrafens zu Meis-
sen, Gefürsteten Grafen zu Hen-
neberg, Grafen zu der Marck
Zuletzt sahe ich, wie ich durch
den Umgang mit einigen Päbsti-
schen Orden, zumahl den Patribus
Dominicanis einige Jalousie un-
ter sie brachte, welche endlich so
groß wurde daß sie selbst auf
einander predigten, und also mei-
ne Kirche destomehr Ruhe haben
konte. Zu solchen Gottes Seegen
bin ich in Augspurg gestanden
schier zehen Jahre, und ob ich
gleich unter den Predigern fast
allein ein Fremdling war, gab
mir doch Gott die Gnade, daß
ich den Einheimischen gleich ge-
achtet wurde, und solche Liebe
genoße, daß ich sagen muß: Je-
na sey mein Dorn und Distel-
Feld, Augspurg aber mein Pa-
radies gewesen. Aber endlich muß-
te ich aus demselben, durch den
Ruff Gottes und Ihr. Hochfürstlich.
Durchl. Herrn Wilhelm Ernsts
Hertzogs zu Sachsen, Jülich Cle-
ve und Berg, auch Engern und
Westphalen, Landgrafens in
Thüringen, Marggrafens zu Meis-
sen, Gefürsteten Grafen zu Hen-
neberg, Grafen zu der Marck
und