riefest: Mich dürstet! Gott schickte mir Anno 1714
e. fieber zu. M. Herz blieb a. dabey nicht ganz un-
empfündl. Allein, nachdem ich gesund worden
dachte ich nicht an das Wort: Siehe zu du bist ge-
sund worden. Joh. V. In m. Information habe
a. manches versäumet, welches mir Gott nicht zu
rechnen wolle, um Xisti seines treuen Knechtes willen!
Das leichtsinnige Chorsingen ist e. Sünde,
die man nicht bedenckt. Zum H. Abendm. habe
mich zwar gehalten: Ab. nur aus Gewohnh. Doch
hat Gott viele gute Bewegung gegeben, die ich aber
bald wieder unterdrücket. Eine gute Zeit
habe in Berlin nicht mahl e. teutsche Bibel gehabt,
geschweige gelesen. Gott welch e. erstaunendes
Wunder, daß m. Seele nicht vor Jammer u. Noth
verschmachtet ist. Die Gnade Gottes unt[er]ließ doch
niemahls mir nachzugehen, u. mich s. bösen Gesell-
schafften zurück zu halten. Deswegen a. m. Praecepto-
res mich liebten. Anno 1718. Ostern ging nach Jena.
M. Praesent zum theil aber a. mehrh. Ursach war
zwar mich allda noch in propaedeuticis u. philo-
sophicis nebst der Theol. zu gründen. Aber es
steckte doch dabey e. praejudicium von Halle zu
gleich mit darunter. Ach Herr du trägst die Ge-
fäße deiner gnaden mit gr. Langmuth. In
Jena habe gehört Herrn Buddeum p. Im Xstenth.
habe vielmehr regressus als progressus gemacht.
Doch erkante durch Gottes Gnade, daß ich noch anders
werden müßte, verschobs aber [mit Felix ?] auf eine
bequemere Zeit.