12. Herr D. Wolf hat bei mir erinnert, daß der 23te Herr ihm
selbst von einer Consistorial-Rath-Stelle gesagt; ich wünche von Hertzen,
daß er dazu befördert würde: Denn er ist redlich, fürchtet aufrichtig Gott
und hat die dazu erforderte qualitaeten, auch eine gute autoritatem
personae. Es wird bekandt seyn, daß er auch des Brunnemanni Jus
Ecclesiasticum sein epitomiret und mit annotationibus versehen,
ediret hat, solches könnte man den Herr Grafen von Promnitz schicken.
Mit dem Zeitungs-Werck weiß ich schon somit Rath zu finden. Diesen
Punct bitte ich ja fleißig in acht zu nehmen.
13. Von Breslau schreibet mir der Strelitzische gewesene Geheime
Kammerrath Choppe, daß die Comtesse Isabelle von Wurmbrandt)
viel rede von ihrer intention, zwischen Ostern und Pfingsten den Herrn
Grafen von Reuß zu Kösteritz zu besuchen, und darnach auch ohnefehl-
bar Glauche und die daselbigsten Freunde zu sehen; sie verlange auch
meine Antwort auf den Siberischen Brief zu lesen, weshalben sie auch
an die Frau Gräfin von Reuß selbsten geschrieben habe. Aber NB.
ich habe den Brief doppelt beantwortet, die concepte aber sind unter
meine Briefschaften kommen, daß ich warten muß, biß sie mir von selbsten
wieder in die Hände kommen, wenn ich nicht mit Suchen viel Zeit ver-
derben will, daran es mir mehr mangelt, als an allen andern Dingen.
14. Herr Rath von Schütze hat mich auch grüßen laßen. Wenn
sie Gelegenheit haben, wollen sie ihm doch dancken, daß er die Privilegia
des Waysenhauses in die famam gelegt, als welches in Wien so großen
Nutzen gehabt.