uns von hinnen gehen, nachfolgen, aufstehen, u. mir nicht nur die thür
ihres Zimmers aufthun, sondern gern auch mit mir gehen. Werde ich
Ihr durch des Höchsten Führung ein Bluthbräutigam, wird es Ihr Bluth
sauer ehe sie kann willigen, so wir sie doch davon keinen schaden, son-
dern testo mehrer Vergnügung haben. Wie unsere heilige Begierden
durch Vorzug verstärcket werden, so weiß Gott den Segen testo mehr zu
versüßen durch die schwierigkeit oder den verzug der erlangung. Die
wolthat, die man leichtlich überkomt, wird leichtl. verachtet. Ein lan-
ges u. eifriges Begehren machet eine Gnade testo angenehmer. Die
Gnade Uns. Herrn J. C. u. deßen Liebe sei allezeit mit Ihr u. ich verbl.
Darauf wolte ich d. 5. Mart. mit der Mutter weiter von der sache reden, weil sie aber
eben mit bakken beschaeftiget, mußte ichs noch verschieben, doch wie ich etwas reden
wolte u. fragte nach der jungfer, sagte sie: ich würde wohl von meinem Coll. völli-
ge antwort u. Resolution gehöret haben. D. 7. lies ich bei den Eltesten Bruder
durch meinen Coll. vernehmen obs nicht sein könte, daß man bei Ihm oder
sonstwo zusammen kähme, u. mir u. der jungfer zuredte u. sagte was recht, da
denn ein iegl. alß einen Christen gebühret, der warheit, so sie recht vorgehalten
wird, würde nachgeben. Der sich aber verwundert, daß ich noch wolte
anhalten die Sache zu treiben, doch hatte er versprochen, den Sonnabend 2.
tage darauf, weil er denn eben Zeit hette, zu mir zukommen, so aber auch
nicht, wie sehr ich seiner einer ieden stunden erwartet, geschehen. Endlich
zog ich die seiten etwas schärfer auf u. schrieb d. 19 Mart. an die Mutter also:
Ich weiß, daß in Ihrem u. der Ihrigen Gewißen offenbahr, daß das werck, da ich
um Ihr jungfer Tochter Ehel. anhalte, von Gott sei, mit dem nicht zu scherzen, weil er
ein verzehrend Feuer ist. Da wir Uns nun nach seinem willen u. wort, so
ein richter der gedancken u. sinnen des Herzens ist, allein zurichten haben, so
bitte ich, Sie treten noch vor den Richter der lebendigen u. todten, für den
der Leib u. Seel verderben mag in der Hölle, u. fragen ihn, ob ich nicht nach sei-
nem rath u. willen sei zu Ihnen kommen, so wird es Ihnen nicht weiter
verborgen bleiben, sondern sie werden müßen hören u. sehen was er will.
Ich berufe mich nicht nur auf ihn, den ich mit ernst u. vielen Kampf ange-
rufen, daß es sein wille sei, sondern wil die sache gern auch hier von allen
denen richten laßen, welche werden die welt u. über die Engel richten 1 C. 6,2.3.
Ich sol andere lehren, wie der Ehestand anzufangen u. zu führen, so bin ich
auch verbunden andere zu warnen, daß sie nicht aus unvorsichtigkeit