Nachdem laß alles erkalten, brich die Phiol
auf, und nihm mit einem Glaßscherben beydes
heraus, und thue ein iedes für sich alleine,
es läst sich gantz füglich auseinander scheiden,
dieweilen es sich gar nicht zusammen misciret,
sondern eines über dem andern stehet, in fundo
bleiben einige schwartze feces liegen, von einem
gewaltigen und grausamen Gestanck, für welchem
sich zu hüthen ist ein penetrant und volatilisch Gifft,
hir ist nun das reine vom unreinen geschieden.
Wenn nun die Scheidung also geschehen,
so nihm 10 theil der weißen Lilie, und 1. theil
des allerfeinsten capellirten Limat. Lunae, mische
solches auf das fleißigste untereinander, thue
es in ein sonderlich Kolben Glaß, lutire einen
blinden Helm auf das beste drauf, und subli-
mire aus dem Sande, so steigen schöne zarte
Flores in die Höhe, weis wie schnee am Ge-
wichte gantz schwer. Nach vollbrachter su-
blimation laß alles erkalten, und colligire die
Flores aus dem Helm sauber, damit nichts un-
reines dabey komme, die wenige leichte Fe-
ces im Fundo von dem Metall schütte
weg, die Flores aber thue gleich in eine
sondere Phiol, der 3te theil aber muß
nur damit angefüllet, sigillire herme-
tice und ins Dampfbad gesetzt, so resolvirt
Sie sich innerhalb 8 tagen in ein schönes
durchsichtiges Waßer oder Liquor gantz schwer am
Gewichte, dis ist der Liquor mercurialis.
Nun nihm des grünen Löwen 6 theil, und
1. theil Limat. Solis purg. misce wie bey der Lunae
geschehen auf beste, thue es in ein Kolben-
Glaß mit einem blinden Helm, wohl lu-
tiret, und sublimire aus dem Sande, so