erbarme, u. Spotten u. Aergerniße in Gnaden abwenden wolle.
Die XXII. Mart.Ergieng ein Rescript an das Consistorium, daß der so genannte
lustige historien-Calender, welcher in Culmbach gedrucket worden
(u. von welchem meines Wißens neulich gemeldet, daß ich deßen aer-
gerlichen Innhalt dem Consistorio vorgeleget, u. daß dieses deßwegen
an S.imum einen Bericht erstattet) solte confisciret seyn, u. bey hoher
Strafe verboten werden, dergleichen nicht wieder im Lande zu drucken.
Deßgleichen wurde ein Fürstl. Mandat promulgiret, daß alles Geschenck
nehmen bey Verlust der Chargen u. des Ehrlichen Namens solte verboten
seyn. Das Mandat selbst habe ich bereits geschickt.
(u. von welchem meines Wißens neulich gemeldet, daß ich deßen aer-
gerlichen Innhalt dem Consistorio vorgeleget, u. daß dieses deßwegen
an S.imum einen Bericht erstattet) solte confisciret seyn, u. bey hoher
Strafe verboten werden, dergleichen nicht wieder im Lande zu drucken.
Deßgleichen wurde ein Fürstl. Mandat promulgiret, daß alles Geschenck
nehmen bey Verlust der Chargen u. des Ehrlichen Namens solte verboten
seyn. Das Mandat selbst habe ich bereits geschickt.
Aprilis 1728.die VII. Aprilis.Ergieng ein Rescript an das Consistorium, daß dem Candidato Mül-
ler ein ernstl. Verweiß solte gegeben, u. er zu beßerer Bescheidenheit
gegen mich angewiesen, widrigen falls aber eine nachdrückl. Ahndung
ihm solte angedeutet werden. Dieß geschahe auch in heutiger Session.
Der Verweiß aber wurde sehr gelinde gegeben. Doch war ich stille, und
liese es gehen. Die oben erwehnte krancke Fräulein u. Cammer Jung-
fern sind wieder gesund worden. GOtt hat beyden viele u. große
Gnade erzeiget, u. kan ich ihnen nachsagen, daß sie, mein Trost und
Erquickung bißhero gewesen. GOtt gebe, daß sie standhaft bleiben.
gegen mich angewiesen, widrigen falls aber eine nachdrückl. Ahndung
ihm solte angedeutet werden. Dieß geschahe auch in heutiger Session.
Der Verweiß aber wurde sehr gelinde gegeben. Doch war ich stille, und
liese es gehen. Die oben erwehnte krancke Fräulein u. Cammer Jung-
fern sind wieder gesund worden. GOtt hat beyden viele u. große
Gnade erzeiget, u. kan ich ihnen nachsagen, daß sie, mein Trost und
Erquickung bißhero gewesen. GOtt gebe, daß sie standhaft bleiben.
Die X. Apr:Liese mich ein D. Medicinae, den GOtt auch hart aufs Krancken-
Bett geleget, u. ein Beicht-Kind des Super. ist, heimlich bitten, zu ihm
zu kommen, u. ihm mit Rath, Unterricht u. Trost an die Hand zu gehen,
weil er tödlich darnieder läge. Ich stande erst etwas an, weil er mir
zugleich zu verstehen geben liese, er wolte mich gerne auch zum Beicht-Va-
ter haben. Doch gieng ich hin, declinirte aber sein ietzt gemeldes Ansin-
nen, u. sprach mit Ihm. Weil aber mehr Leute gegenhwärtig, ich ihn auch
ziemlich beßer fande, als er mochte gewesen seyn; so konte nicht so mit
ihm sprechen, wie ich wolte. Er ist auch bald wieder völlig genesen und
hat mir die Zeit gemangelt ferner viel mit ihm zu sprechen. Ich
traue ihm auch noch nicht viel zu. Denn er vorhin nicht zum besten
gelebt. Doch werde ich suchen mehr an ihm zu arbeiten.
zu kommen, u. ihm mit Rath, Unterricht u. Trost an die Hand zu gehen,
weil er tödlich darnieder läge. Ich stande erst etwas an, weil er mir
zugleich zu verstehen geben liese, er wolte mich gerne auch zum Beicht-Va-
ter haben. Doch gieng ich hin, declinirte aber sein ietzt gemeldes Ansin-
nen, u. sprach mit Ihm. Weil aber mehr Leute gegenhwärtig, ich ihn auch
ziemlich beßer fande, als er mochte gewesen seyn; so konte nicht so mit
ihm sprechen, wie ich wolte. Er ist auch bald wieder völlig genesen und
hat mir die Zeit gemangelt ferner viel mit ihm zu sprechen. Ich
traue ihm auch noch nicht viel zu. Denn er vorhin nicht zum besten
gelebt. Doch werde ich suchen mehr an ihm zu arbeiten.
Die XIX. Apr:Besuchte ich einen von meinen frommen Bayreuthern, einen
Sattler, welcher Halle auf dem Handwerck gearbeitet, u. da-
selbst ergriffen worden, sonst aber aus Berlin bürtig ist, damalen
aber auch von einer Kranckheit überfallen war. Hier hatte ich eine
hertzliche Freude nicht nur über seinen guten Zustand, und große
Begierde zum guten u. dem Worte GOttes, sondern auch über den guten
Zustand seines gantzen Hauses. Denn seine Frau durch ihn zu GOtt
geführet worden nebst seiner ältesten Tochter, welche ich sehr hertzlich
selbst ergriffen worden, sonst aber aus Berlin bürtig ist, damalen
aber auch von einer Kranckheit überfallen war. Hier hatte ich eine
hertzliche Freude nicht nur über seinen guten Zustand, und große
Begierde zum guten u. dem Worte GOttes, sondern auch über den guten
Zustand seines gantzen Hauses. Denn seine Frau durch ihn zu GOtt
geführet worden nebst seiner ältesten Tochter, welche ich sehr hertzlich
erwecket