der Prediger angesprochen würde, um das praesidium solches exerci-
tii, entweder daß er immer dabei were, oder man nur sich bei ieden vor-
fallenheiten bei ihm raths erholen wolte u könte. Es wird derselbe
sich auch erkundigen, was die jura u privilegia ihrer Universität sein,
wieviel nemlich dieselbe Studiosis in exercitiis privatis vergönnen, dar-
nach man auch etwa seine maas zunehmen hette, u ich, weil mir die
sache nicht bekant, nicht darvon urtheilen kan. Der Herr aber zeige
selbst die besten wege, wie derselbe mit seiner gabe auch andern dienen
u sie neben sich aufmuntern könne.
Darauf fing ich ein solche Exercitium Bibl. mit Herr Fidler Stud. im hause
bei Herr Gehren in 1. Epist Petri d. 26 jun. an, welches aber bald nach blieb,
bis Herr Denso St. von Berlin, mit dem ich sonst war in Dreßden gewesen,
ankahm, mit welchen u Herr Fidlern solches den 13 jul. von neuem vornahm
u es bis zu lezt continuirte. Darzu trat Herr Davids Sohn Stud. der bisher
war ein verborgenes lichtlein gewesen, weil er einsten beim offentl.
Gottesdienst in der stadtkirchen hatte über der Canzelthür gehenget einen
eusernen Scepter, einen fuchsschwanz u eisern schließel um damit eine
Symbolische Predigt zuhalten, zu zeigen daß der bindeschlüßel in Uns. Kirchen
nicht recht gebrauchet werde, noch das Evangelium alß ein Scepter damit
der höllischen schlangen der Kopf solte zerschlagen werden, sondern
man ginge mit dem fuchsschwanz darüber her, weswegen sie ihn
hatten in dem Consistorio vorgehabt, u viel gedreuet, aber doch nichts weiter
gethan. Diesem Davids Sohn waren nun die Canzeln völlig versperret
u ich begehrte nie einen schrit darnach zu thun, doch ersuchte mich Herr Zeidler
Dom. Trin. über die Ep Rom. XI. zum ersten mahl zu predigen, darüber gleich
ungleiche judicia fielen. Einer aber hatte gesagt, Er hätte einmahl hören
Jesum predigen. Am johannis tage mußte ich vor s. Coll. Herr Falken pre-
digen, da ich etl. Danksagungen mit willen hatte ausgelaßen. alß vor
einen; der eine Violin in die kirche verehrte. Vor einen andern der 15 fl.
zur glokken gegeben. Noch vor einen andern der 6. fl. in den Kling-
beutel gelegt. Darüber mich der alte Mann besprach, u unter andern
ein wendete: Gratiarum actionem est ad plus dandum invitationem it.
andere würden dadurch zur freigebigk. erwekket it. die Kirche
sei dadurch gezieret, u Gott kriegte dadurch seine Ehre, auch daß
es der gebrauch so sei in denen andern Kirchen. Darauf hat
er den Küster nicht weiter wollen zu mir schikken, bis einmahl auf
einen Marientag, da er keinen andern hatte kriegen können, u er hingegen
alters wegen ungern hinauf stieg. Im Löbenichtl. Hospital hatte ich
einsten geprediget, davon einer gesagt, wenn ich in der stad so predigen
würde, so würden sie sich müßen entweder sonderlich endern, oder sie
würden mich steinigen. Der Commendant Fürst von Holstein hatte gesagt,
daß ich m. Pr. in Dom. 8. post Trin. von falschen Propheten hette Herr D Sanden