daß wegen einer supplic wieder mich kein Schluß hette kennen
gemacht werden. Die auf meiner seiten weren, fingen die Sache
nicht recht an, indem Sie dem Sup. hetten 30 ducaten gegeben.
Von Herrn M Helwig sagten mir Christl. Freunde, daß er gesagt, er wolte lie-
ber sein Amt fahren laßen, alß zugeben, daß ich solte sein Collega
werden. Ein ander sagte, daß meine Gegener sich erboten Herrn Brüning
aus eigenen mitteln zuhalten It. daß der Rector u der Cantor,
welche ohne Geld sonst nicht hetten predigen wollen, izzo umsonst
freiwillig sich angeboten. Und daß meine Gegener, so sich sonst wie-
der des Rectoris Predigten, weil ihre Frauen seine Pfälzische sprache nicht
verstehen könten, beschweret, izzo ihn gern zuließen. Es haben aber
die Parteien folgende Schriften beim Consist. eingegeben. U. zwar
meine Gegener von 23 Mart dieses:
HochEhrw. Herr Superint., wie auch WohlEhrw. Herr Pastores u
Assessores des Ehrwürdigen Consistorii.
Es veranlaßet Uns mit diesen bei E. Ehrw. Consistorio einzukommen,
nachdermahlen wir vernommen, daß einige von denen jüngsten der bürger-
schaft einen dritten Prediger bei Uns. deutschen Gemeine zu vociren ge-
sonnen, u zwar solches so wenig mit der geringsten berathfragung
oder Communication, alß Zustimmung derer Eltesten, u wortführer der
bürgerschaft, welche doch in solchem fall, weil sie mit zu der Gemeine
gehören allerdinges zu einer solchen wahl (da dieselbe nicht directè
von Ihro königl. Maj. kommt.) berufen u erfordert werden müßten.
Gleich wie es nun das ansehen hat, alß ob vorgedachte von der bürgerschaft
entweder mit Unsern an der Gemeine wohlverdienten Predigern
nicht vergnüget, u dieselbe gleichsam hierdurch bei der Gemeine in
Verdacht gebracht werden dürften, alß ob sie nicht mit allem fleiß ihren
Amt vorstünden, u man deßfals genothsacht were, Einen dritten Prediger
zuerwehlen; also können wir nicht ümhin, den Ehrw. Consistorio zu
bezeugen, daß wir mit den Amtsverrichtungen, u Vortragung
des Wortes Gottes nach der Augsb. Confess. vor Uns. izzigen Herrn Predi-
gern ganz wohl vergnügt sein, u keine ursache haben, einige Neuerung
zu suchen, noch zuverlangen. Wie denn auch von alters her iederzeit
2. Prediger dieser deutschen Gemeine (ausgenommen zu Herr Deschen
Zeit, so aber nicht lange gedauret) vorgestanden, können auch nicht