fortgerükket u etwas näher nach dem altar versezzet, weil vor diesen ein-
mahl Ihro Zar. Maj. in der Kirchen gewesen u gesagt, die Canzel stünde nicht fein,
die leute wendeten den rükken dem Altar zu. Es ist aber solches Versezzen ohne
communication mit denen Herren Kaufleuten geschehen, welche darauf da wieder sind
u Herrn Jungio Past. verbieten; nicht auf die Canzel zu gehen, welches er auch gehalten,
sonderlich da auch Herr Vagetius ihm versprochen hatte, er wolte gleichfals nicht eher auf die
Canzel gehen, bis sie wieder am vorigen ort, oder sie sich sonst vertragen hätten.
Aber was geschicht. Da Herr Jungius den anfang macht vor dem Altar zu pre-
digen, verspricht Herr Vagetius denen Officirern, auf die Canzel zugehen, wo sie ihn
eine neue Vocation geben wolten, welches sie, wie er sie hat wollen stylisiert haben,
gethan. Auch sol das Salarium darneben in etwas vermehret sein. Herr Jungius klaget
nun er sei schändl. von jenem verleitet, u prediget vor dem altar, da denn die Offi-
cirer seine Predigt vorbei, u mehrentheils zu Uns gehen. Auch der dän. Envoye,
so sich sonst dorthin hielt; ist ganz zu Uns getreten, u hat seinen eigenen stuhl in
der Kirchen bauen laßen. Von 30 jul. bis hieher hat solche trennung gewehret,
da das erstmahl ihre ganze Gemeine mit großer Verwunderung in meine Predigt
kahm u von erkentnis der falschen Propheten (ex Evangelio Matt 7) etwas mit sich nach
hause nahm. Den 3. 7br hat Vag. eine neue Methode, weil sein Antrit alßdenn
jährlich, angefangen u versprochen weiter also wieder die Pietisten p zu handeln.
Da er Ew. Hochw. u Frankens mit nahmen gedacht. Aber seit dem sol er sich doch
dero nahmen enthalten haben, u bleibet nur bei den Böhmisten, Weigelianern etc
Vorigen Sontag hat er auf seiner Canzel mir abermahl ein ständchen zu machen
vermeinet, da er seine Gemeine abgerathen, nicht nach der andern (Unser) Kirchen zu
laufen, weil sie sich an Gott versündigten (1) indem sie das hauß des Herrn u seinen Tem-
pel verließen (2) gingen hin zu einen solchen, den man zwar auf die Canzel ge-
stellet, deßen Verführung aber sich bald herfürthun würde. (3) sie geben ein ärger-
nis der armen jugend u ihren eigenen unschuldigen Kindern p Ich schweige
darzu ganz stille, weil ich halte, daß Gott solches ausschäumen des mundes dennoch
bei vielen zu einem; Nötige sie hereinzukommen wird gelingen laßen, wie
denn die barmherzigkeit Gottes auch an Uns u mir armen große Dinge thut.
Er wolle ferner seine Gnade u licht ausbreiten u ausstreuen, daß es allenthalben
heiße: Es werde licht, u es war licht. Von dem hiesigen Brandenbg. Residenten
ist schon vor etl. tagen nach Berlin hinberichtet, wie er neml. den 15 8tbr auf den