Darauf folgte von 4. Febr. 95. dieses von ihn aus Mütau nach:
Ich komme eben izzo von Ihrer Excell. dem Herrn Cancellario von Brakel, u nachdem
wir von Slden geredet, hat er mich gebethen nomine suo einen freundl.
Gruß an den Herrn zu überschreiben u denselben zuersuchen, daß er zu ihm
kommen u die Station bei seinen beiden Söhnen annehmen wolle. Er
verspricht wegen des Salarii u anderer Tractamenten also zu accommodiren,
daß der Herr Sch. in allem ein völliges Vergnügen spühren solle. Weil
nun Ml. aus meinen vorigen einige wichtige Motiven wird ersehen
haben, denen er selbst in der furcht Gottes weiter nachdenken wird,
anbei auch aus herzl. liebe bedenken die beschwerl. reise, welche der-
selbe annoch vor sich hat; so bitte ich seiner selbst warzunehmen,
u diesen beruf darunter traun Gott der Herr seine Ehre suchet, nicht
schlechterdinges auszuschlagen, weil gewislich nicht nur bei denen
beiden Adl. Kindern derer der eltste etwa von 8. jahren ist, sondern
fürnemlich durch den Herrn Cancellarium weiter u breiter die Ehre Göttl.
Nahmens kan ausgebreitet werden. Es wird auch wanns nachmals
Slden gefällig an einer guten promotion kein Zweifel sein. Ich erwarte
hierauf des Herrn freundl. antwort mit ehesten etc
P.S. Slden könte ja herüber kommen u es nur übersehen. So bald der Herr
schreibet u sich erklähret, wird der Herr Canc. schon Pferde hinsenden.
Worauf ich denn antwortete, daß ich mein wort schon hätte hin
gegeben nach Koikel u dabei bliebe es, weil ich aus ja nicht nein
und aus nein nicht ja machen wolte. Den 1. Febr. st.v. fuhr ich mit Herrn v.
Dalen s. bauren auf einen schlitten von Riga weg, kahm aber den
folgenden tag auf dem wege nicht in geringe gefahr, indem meine
bauren über die saat auf einen akker fuhren u von etl.
leuten, so sich da verstekt hatten, überfallen u zieml. abgeschlagen
wurden, davon 2. niederfielen u der eine etl. stunden vor todt ge-
halten wurde. Ich war mit meinem schlitten fast der lezte u wußte
nicht was den ersten begegnet, u da ich stille hielt, kahm einer mit
dem priegel, dreuete mit demselben mir über den Kopf zufahren,
Gott aber regierte ihm die arme, daß er im grimmigen Zorn
auf das Pferd schlug, welches denn allein von den andern ab, u
doch wieder auf den rechten weg immer fort lief. Weil ich aber nicht
wußte, ob es der rechte weg oder nicht, u niemand bei mir war,
hatte ich viele angst, u da ich noch darzu an einem hügel umge-
worfen wurde, hatte ich zu thun, ehe ich das Pferd konte halten, u
meinen kleinen Kuffer samt dem übrigen geschleppe u mich wieder
in den schlitten bringen. Es kahm doch endlich wieder uns geschikke