anhöret u annimet, u hernach wohl muß mit weinen ihrem brauti-
gam zugeführet u zugesellet werden, solch ansehen nimmt es auch
mit mir in dieser Sache. Mein herz gab im ersten einsehen der
briefe mit preis u lob der Göttl. Direction ein schnelles ja wort,
nun aber wird mir fast bange, da hier so viele freunde auf das
beweglichste mir zureden u mich hier zu behalten trachten. Innerhalb
wenig wochen hatte ich vielerlei ansprach, daß ich nicht wußte, wohin
ich mich wenden solte. Herr P. Dau u andere mehr so aus einer Predigt,
so ich unverhoft den 3. Adv. hier (in Dörpt.) ablegen mußte, eine liebe
zu mir gewonnen hatten, hielten sehr bei mir an zubleiben. Mein
bruder verlangte auch wieder nach hause zu kommen. Herr Gehr bath mich
wieder zu sich nach Konigsb. mit gar schönen worten, aber der l.
br. gab den ausschlag der Sache. Nun da ich resolviret nach
Moscau zu gehen, wird mir von m. Herrn hospes, so in Mosc. gewesen
u den Herrn D Blumentrost kennet, allerlei gefahr vorgestellet, modo ut alio-
rum vestigia igne ibi crematorum me terreant. Sie sagen von der gefahr
hinzureisen. Von der gefahr dort zu sein. Von dem grausamen haß der
Rußen wieder Uns, daß, so der izzige Tzar solte sterben, würde kein
einziger Luther. mit dem Leben davon kommen. Warum ich mich wolte
in gefahr begeben. Hier solte ich alles auch haben, was ich dort kriegen
würde p Mein hospes wil mich nicht ehr weglaßen, bis ich einen
andern an meine stelle schaffe, doch ist er zufrieden daß ich vorhero
nach Riga zu Herrn D. Fischern (so mir noch unbekant) reise u mich mit ihm
bespreche. Er sol sonst correspondence mit Herrn D Blumentrost gepflogen ha-
ben. Ich denke nicht, daß er mich abrathen u abhalten werde, hoffe viel-
mehr guten rath bei ihm zu hören, wie die Reise anzutreten u wie man sich
sonst zu verhalten habe. Wie bald ich also könne hinreisen, weiß ich noch nicht.
Mein hospes meinet man müße erst nach Mosc. schreiben um einen Pass
vom Tzar zu erhalten, auch aus Riga von Commandanten einen pass bis
Pleskau mitnehmen. Der h. Gott gebe mir einen heil. muth, guten
rath u laße mich s. wege wißen, daß es alles wohl gelinge Amen. In
Koikel in des hosp. wohnstube machet der teufel ein heßl. spiel, in
dem er etl. mahl des abends mit kleinen u großen steinen, da man
nicht siehet, wo sie herkommen, schmeißet. Einmahl hab ichs mit angesehen
u angehöret, da aber nur 3. steine hart darnieder fiehlen. Das
erste mahl wurde eine Magd u die haußjungfer getroffen,
gam zugeführet u zugesellet werden, solch ansehen nimmt es auch
mit mir in dieser Sache. Mein herz gab im ersten einsehen der
briefe mit preis u lob der Göttl. Direction ein schnelles ja wort,
nun aber wird mir fast bange, da hier so viele freunde auf das
beweglichste mir zureden u mich hier zu behalten trachten. Innerhalb
wenig wochen hatte ich vielerlei ansprach, daß ich nicht wußte, wohin
ich mich wenden solte. Herr P. Dau u andere mehr so aus einer Predigt,
so ich unverhoft den 3. Adv. hier (in Dörpt.) ablegen mußte, eine liebe
zu mir gewonnen hatten, hielten sehr bei mir an zubleiben. Mein
bruder verlangte auch wieder nach hause zu kommen. Herr Gehr bath mich
wieder zu sich nach Konigsb. mit gar schönen worten, aber der l.
br. gab den ausschlag der Sache. Nun da ich resolviret nach
Moscau zu gehen, wird mir von m. Herrn hospes, so in Mosc. gewesen
u den Herrn D Blumentrost kennet, allerlei gefahr vorgestellet, modo ut alio-
rum vestigia igne ibi crematorum me terreant. Sie sagen von der gefahr
hinzureisen. Von der gefahr dort zu sein. Von dem grausamen haß der
Rußen wieder Uns, daß, so der izzige Tzar solte sterben, würde kein
einziger Luther. mit dem Leben davon kommen. Warum ich mich wolte
in gefahr begeben. Hier solte ich alles auch haben, was ich dort kriegen
würde p Mein hospes wil mich nicht ehr weglaßen, bis ich einen
andern an meine stelle schaffe, doch ist er zufrieden daß ich vorhero
nach Riga zu Herrn D. Fischern (so mir noch unbekant) reise u mich mit ihm
bespreche. Er sol sonst correspondence mit Herrn D Blumentrost gepflogen ha-
ben. Ich denke nicht, daß er mich abrathen u abhalten werde, hoffe viel-
mehr guten rath bei ihm zu hören, wie die Reise anzutreten u wie man sich
sonst zu verhalten habe. Wie bald ich also könne hinreisen, weiß ich noch nicht.
Mein hospes meinet man müße erst nach Mosc. schreiben um einen Pass
vom Tzar zu erhalten, auch aus Riga von Commandanten einen pass bis
Pleskau mitnehmen. Der h. Gott gebe mir einen heil. muth, guten
rath u laße mich s. wege wißen, daß es alles wohl gelinge Amen. In
Koikel in des hosp. wohnstube machet der teufel ein heßl. spiel, in
dem er etl. mahl des abends mit kleinen u großen steinen, da man
nicht siehet, wo sie herkommen, schmeißet. Einmahl hab ichs mit angesehen
u angehöret, da aber nur 3. steine hart darnieder fiehlen. Das
erste mahl wurde eine Magd u die haußjungfer getroffen,