nachdem ich auf der Reise, so sonst in 3. wochen kan abgelegt
werden, 3/4 jahr zugebracht. Da ich nun dachte, alle beschwerlig-
keit hätte ein ende, so mußte ich doch gleich hier in Moscau einen har-
ten anfang machen. Indem wir in der deutschen Slabode mit denen
wagen auf der gaßen hielten, u keine herberge finden konten,
weil die leute damahls nicht gewohnt einen fremden aufzunehmen,
es sei den daß er von iemand verschrieben war. Herr Franke
aber ging herum u suchte seine alte bekanten, u kahm endlich
zu einen kranken schneider nahmens Vliest, der zwar selbst nur
ein paar kammern bei einem Obristen geheuret, aber doch aus
liebe u erbarmen Uns aufnahm. Wie enge nun der raum
vor ihm, s. frau u Kinder, so gönnete er uns doch noch bei sich ein pläz-
chen. Ich fand aber bei ihm im fenster ein Neu Test., worin ich im
ersten aufschlagen, die worte fand Act: XVII,4.5. U. etl. unter ihren p
darauf zum andernmahl Act. XII,19. it Matth. IX,28. den andern tag
alß den 16. 7br. ging ich zu Herrn Past. Schrader brachte ihn den Gruß von Herrn Ludolf
u erzehlte ihn mein thun. Er aber antwortet: Herr Ludolf sei zu praecipi-
tant gewesen. U. wegen Halla stünde zubefürchten, es werde dem
Calvinismum befördern. Den 17. wiese ich Herrn D Blumentr. die briefe. Welcher
auch meinen brief vorzeigte, so er empfangen, aber sagte die
Sache mit Kirch u Schulen stünde hier izzo in anden terminis alß da-
mahls, da er mit Herrn Ludolf geredt. Ich müßte mich patientiren u
sehen wo ich etwa bleiben könte, u aus der noth eine tugend machen,
bis man sein fatum finde. Er hätte nicht viel raum im hause, sonst
wolte er mich gerne zu sich nehmen. Auch könte er bei der Gemeine
nichts allein thun. Uber dem häten die, so von Herrn D Spenern geschikt
würden, schon auch hier einen schlechten nahmen, welches vornemlich
zu merken sei, deswegen man auch behutsam zugehen hätte. Darauf
ging ich wieder zu Herrn Schradern, u sagte ihm des Doctors rede, u wie
ich nun geneigt sei wieder zurük zu reisen. Da mirs gleiche viel
wo ich wäre, so nur Gottes wille volbracht würde. Nach deßen
erkannten willen were ich mit saurer mühe nach Moscau
kommen, nach deßen willen were auch bereit wieder wegzugehen.
Darauf rieth er, noch eine weile hier zu verharren, u es anzusehen
wie es weiter ablaufen würde. Er wüßte nicht was etwa die
Herren Elterl. u Vorsteher im sinn hätten p Den 18 wurde ich bei Herrn D.
Blumentrost zu speisen gebethen, welcher mir tisch u kammer bei sich anboth
werden, 3/4 jahr zugebracht. Da ich nun dachte, alle beschwerlig-
keit hätte ein ende, so mußte ich doch gleich hier in Moscau einen har-
ten anfang machen. Indem wir in der deutschen Slabode mit denen
wagen auf der gaßen hielten, u keine herberge finden konten,
weil die leute damahls nicht gewohnt einen fremden aufzunehmen,
es sei den daß er von iemand verschrieben war. Herr Franke
aber ging herum u suchte seine alte bekanten, u kahm endlich
zu einen kranken schneider nahmens Vliest, der zwar selbst nur
ein paar kammern bei einem Obristen geheuret, aber doch aus
liebe u erbarmen Uns aufnahm. Wie enge nun der raum
vor ihm, s. frau u Kinder, so gönnete er uns doch noch bei sich ein pläz-
chen. Ich fand aber bei ihm im fenster ein Neu Test., worin ich im
ersten aufschlagen, die worte fand Act: XVII,4.5. U. etl. unter ihren p
darauf zum andernmahl Act. XII,19. it Matth. IX,28. den andern tag
alß den 16. 7br. ging ich zu Herrn Past. Schrader brachte ihn den Gruß von Herrn Ludolf
u erzehlte ihn mein thun. Er aber antwortet: Herr Ludolf sei zu praecipi-
tant gewesen. U. wegen Halla stünde zubefürchten, es werde dem
Calvinismum befördern. Den 17. wiese ich Herrn D Blumentr. die briefe. Welcher
auch meinen brief vorzeigte, so er empfangen, aber sagte die
Sache mit Kirch u Schulen stünde hier izzo in anden terminis alß da-
mahls, da er mit Herrn Ludolf geredt. Ich müßte mich patientiren u
sehen wo ich etwa bleiben könte, u aus der noth eine tugend machen,
bis man sein fatum finde. Er hätte nicht viel raum im hause, sonst
wolte er mich gerne zu sich nehmen. Auch könte er bei der Gemeine
nichts allein thun. Uber dem häten die, so von Herrn D Spenern geschikt
würden, schon auch hier einen schlechten nahmen, welches vornemlich
zu merken sei, deswegen man auch behutsam zugehen hätte. Darauf
ging ich wieder zu Herrn Schradern, u sagte ihm des Doctors rede, u wie
ich nun geneigt sei wieder zurük zu reisen. Da mirs gleiche viel
wo ich wäre, so nur Gottes wille volbracht würde. Nach deßen
erkannten willen were ich mit saurer mühe nach Moscau
kommen, nach deßen willen were auch bereit wieder wegzugehen.
Darauf rieth er, noch eine weile hier zu verharren, u es anzusehen
wie es weiter ablaufen würde. Er wüßte nicht was etwa die
Herren Elterl. u Vorsteher im sinn hätten p Den 18 wurde ich bei Herrn D.
Blumentrost zu speisen gebethen, welcher mir tisch u kammer bei sich anboth
so ich