damit sie endlich mit der Zeit sehe u erfahre, was sie vor nuzzen oder
Vergnügung von ihrer boßheit habe, daß sie damit ihren Zweck nicht
erreichen könne, sondern nur schande Verdruß u Verachtung dadurch
auf sich selbst lade, damit sie endlich umkehre, in sich schlage u spreche
(Hos. 2,7) Ich wil wieder umkehren zu meinem vorigen Manne, da
mir beßer war. Das ist, was ich suche u das ich viel leichter erhalten
würde, wenn die urtheile nicht weren, die beides gegen mich unbillig
u auch meinem Weibe an ihrer beßerung hinderlich sind, alß deren
art ich beßer kenne alß kein ander. Er wird ja selbst wißen,
daß auch Gott diesen Weg halte u durch dies mittel noch viele harte
sünder bekehre, daß er sie eine zeitlang ihrem eigenen bösen wil-
len überläßet, hernach aber sie die früchte ihrer sünden schmekken
u davon sat werden läßet. Daß nun dies der Rath meines
gegen mein, ob wohl böses weib, dennoch nicht gar lieblosen herzens sei,
bezeuge ich ihm, Gläubet er mirs, wohl! Gut! so wird er mich auch
nicht drinnen tadeln; Glaubet ers nicht, glauben mirs andere nicht,
ich muß es auch geschehen laßen, u werde dennoch bei meinem Vor-
saz bleiben, u dabei Gott um bekehrungs gnade vor meine mir
dennoch liebe feindin täglich anrufen.
Damit ich aber endlich des Herrn seine mir vorgestellte bewegreden nicht
stilschweigend übergehe: So schreibet er: Wer weiß ob sie mir nicht
beßer im hause alß außer dem zum ferneren werkzeuge der Er-
neuerung möcht dienen. Ich antworte: bißher ists nicht also ge-
schehen, sondern vielmehr durch sie viel gutes bei mir verhindert
worden, was ins künftige geschehen möchte, weiß ich nicht. Mhr. weiß
es auch nicht, darüm Ers auch billig nur dubiens sezzet. Aber
ein certum malum propter incertum commodum eligere infamiae est. Zu
dem wo Gott ihr herze leitet, daß sie ihrer schuldigkeit nach wieder kömmt,
wil ich es also, wie der Herr sezzet, annehmen, in hofnung, es werde mir
so dann zum besten dienen, Aber ich werde üm dieser zweifelhaften
hofnung willen nichts thun, das ich nicht schuldig bin. Scribis porro;
Es könne ein libkosende viel schädl. sein p Eine die durch liebkosen
des teufels werk befördern u böses stiften wolte, möchte wohl etwa