den 16 Febr. wurde ich bei Herrn M Herbers von Ihm u Herrn M Helwig /tentirt/ u appro-
birt, so, daß sie mich bald darauf auf die Canzel stelleten,
aber da die Marterwoche anging, ging es an, daß sie in dem
Consistorio wieder mich handelten, davon ich meinem bruder nach
Quedlinb. folgenden bericht von 17 Maj. ertheilet:
– – den 24 jr. ging ich von Mosc weg, fuhr tag u nacht in schlitten mit
rauchwerk wohl umhüllet fort, u kahm den 4. Febr. durch Göttl. beystand hieselbst
gesund an, fand bei aufschlagung der Bibel folgende sprüche 1 Thess. II,13.20.
III,1. Nach welchen auch Gott in unterschiedl. kräftig gewürket, u mir bis
hieher beigestanden, der nun ferner, wie ich gewis glaube, mit mir sein
wird, u noch mehr sieg geben in Christo, u offenbahren den Geruch seiner
Erkentnis hin u wieder, an allen orten, obgleich die welt sam ihren Fürsten
darüber berstet. Wie die hiesige Clerisei mit mir handthieret, ist
aus denen Copeien so Herrn P Franken zugesandt, zuersehen. Gleich im an-
fange hatte Herr Helwig seinen Collegen Herrn M Herbers abgerathen mich
auf die Canzel zulaßen, man müße sich erstlich meinetwegen weiter
erkundigen. Und ob mir gleich der Superint. Veniam concionandi gege-
ben hatte, waren sie doch nicht damit zufrieden, sondern nahmen mich
in Herbers hause selbst für. Helwig führte das Wort, fragte ob ich meinte,
daß die Efficacia Verbi dependire à Ministro Ecclesiae It: An libri Symbolici sint
recipiendi Quia vel Quatenus conveniunt cum Scriptura S. Da ich nun sagte
ich hielte es mit dem lezten neml. Quatenus p schlug er in die hände u that
alß einer der durch schleunige bestürzung in sorgen stehet, der himmel werde
einfallen u sagte; Auf solche weise wird die h. Schrift, so Uns sonst die
Papisten hetten vorgeworfen, zur wächsernen nasen gemacht, u könte
man denn nicht kräftig denen käzzern Socin. Photin. Pontific. p begegnen.
Gerade alß hätten Uns. Vorfahren nicht eben so kräftiglich alß iezt, wil nicht
sagen weit kräftiger, denen kezzern begegnet u das maul gestopfet,
ehe die Libri Symbl. zur heutigen perfection gelanget. Weiter klagte
er auf meine antwort, daß D Spener u sein Anhang so sehr verfallen,
da er lehrete, der mensch könte es hier zur gänzl. ablegung u aus-
rottung der Erbsünde bringen. Alß ich darauf fragte, wo Spener
solches lehrete, berief er sich auf das Zeugnis Herrn D Pfeiffers u Valent.
Alberti in Leipzig, der auf seinem todtbette das bluth Christi darauf neh-
men wollen, daß es neml. nicht anders sei, alß daß D. Spener solche
birt, so, daß sie mich bald darauf auf die Canzel stelleten,
aber da die Marterwoche anging, ging es an, daß sie in dem
Consistorio wieder mich handelten, davon ich meinem bruder nach
Quedlinb. folgenden bericht von 17 Maj. ertheilet:
– – den 24 jr. ging ich von Mosc weg, fuhr tag u nacht in schlitten mit
rauchwerk wohl umhüllet fort, u kahm den 4. Febr. durch Göttl. beystand hieselbst
gesund an, fand bei aufschlagung der Bibel folgende sprüche 1 Thess. II,13.20.
III,1. Nach welchen auch Gott in unterschiedl. kräftig gewürket, u mir bis
hieher beigestanden, der nun ferner, wie ich gewis glaube, mit mir sein
wird, u noch mehr sieg geben in Christo, u offenbahren den Geruch seiner
Erkentnis hin u wieder, an allen orten, obgleich die welt sam ihren Fürsten
darüber berstet. Wie die hiesige Clerisei mit mir handthieret, ist
aus denen Copeien so Herrn P Franken zugesandt, zuersehen. Gleich im an-
fange hatte Herr Helwig seinen Collegen Herrn M Herbers abgerathen mich
auf die Canzel zulaßen, man müße sich erstlich meinetwegen weiter
erkundigen. Und ob mir gleich der Superint. Veniam concionandi gege-
ben hatte, waren sie doch nicht damit zufrieden, sondern nahmen mich
in Herbers hause selbst für. Helwig führte das Wort, fragte ob ich meinte,
daß die Efficacia Verbi dependire à Ministro Ecclesiae It: An libri Symbolici sint
recipiendi Quia vel Quatenus conveniunt cum Scriptura S. Da ich nun sagte
ich hielte es mit dem lezten neml. Quatenus p schlug er in die hände u that
alß einer der durch schleunige bestürzung in sorgen stehet, der himmel werde
einfallen u sagte; Auf solche weise wird die h. Schrift, so Uns sonst die
Papisten hetten vorgeworfen, zur wächsernen nasen gemacht, u könte
man denn nicht kräftig denen käzzern Socin. Photin. Pontific. p begegnen.
Gerade alß hätten Uns. Vorfahren nicht eben so kräftiglich alß iezt, wil nicht
sagen weit kräftiger, denen kezzern begegnet u das maul gestopfet,
ehe die Libri Symbl. zur heutigen perfection gelanget. Weiter klagte
er auf meine antwort, daß D Spener u sein Anhang so sehr verfallen,
da er lehrete, der mensch könte es hier zur gänzl. ablegung u aus-
rottung der Erbsünde bringen. Alß ich darauf fragte, wo Spener
solches lehrete, berief er sich auf das Zeugnis Herrn D Pfeiffers u Valent.
Alberti in Leipzig, der auf seinem todtbette das bluth Christi darauf neh-
men wollen, daß es neml. nicht anders sei, alß daß D. Spener solche