so bin ich versichert, daß er die Ehre Gottes u den ewigen nuzzen seins
Nechsten nicht wenig befördern wird. Wie schlecht es mit der Schulen be-
stellt, ist nicht zubeschreiben. Gestern hat der Rector u Cantor, welche sich
bis aufs balgen mit einander in der Schulen gezanket, das urtheil
bekommen; daß wenn sie würden zum 3ten mahl wiederkommen, sie
gar solten abgesezt werden. Vieleicht schikket der höchste noch zum
3tenmahl einen bösen Geist unter sie, u befreiet uns solcher gestalt
von solchen pestibus juventutis. – –
Id. den 22. 9br. 98.
– – weil nun sehe, daß der Super. dennoch auf sein meinung bleibet,
u davon nicht abzubringen ist, sintemahl er von keinem Quatenus
wißen wil, alß habe solches Mhr. kund zu thun nicht länger anstehen
wollen, um dadurch einiger maßen auch zu verstehen zugeben, daß
vieleicht der Höchste mit Mhr. etwas anders mag im sinn haben. Wie
sehr es mir nachgegangen, daß meine hofnung die nach des br. abreise
sehr groß wieder zu werden begunte, nun wieder muß zu nichte wer-
den, ist Gott bekant. Doch ich habe das Vertrauen gleichfals zu Gott,
daß, so es sein wille ist, auch die berge vor ihm weichen müßen, u
daß weder Pabst noch Kaiser solches zu verhindern mächtig gnug sein
werden. – – Der Super. hat sich eingebildet, daß er von sei-
ner KirchenOrdnung nicht könne abgehen. Da ich ihm vorhielt,
warum man die Dännemerker vor gute Lutheraner passieren ließe,
da sie doch gar nicht auf die Libr. S. schweren ließen; Antworte er
mir: wir weren iezt in Schweden u nicht in Dennemark. Her-
nach wie ich ihm auch erzehlete, daß ich von dem Gefangenen Priester
(Boetio in Stockholm) vernommen, daß er auch nur Quatenus geschworen,
u sich eher nicht hat wollen ordiniren laßen, bis der bischof ihm das Quat.
nachgegeben, wußte er mir darauf nicht sonderl. zu antworten, alß
nur; Man sehe hieraus, daß er ein sonderling sein müßte, weil er
so viel neues anfinge.
Id. den 20 jun. 99
– Herr Brüningen wil der hiesige General (welchen er zu seinen hofPrediger
gemacht, auch zum 3ten Prediger bei der Kirchen endlich haben. – –