Herr General v. Nazamer
ist
gestern hier angelanget, u. aufs
Schloß einquartiret worden.
Gott seegne diesen treuen Knecht hier
mit vieler Gnade!
Um Mittag kam der Herr Prof.
u. wiese viel doppelte Ducaten, die
des Herrn Bacmeist. Herr Brud.
geschencket, an d. Summe 50 Reichstaler -
Gott sey dafür gelobet!
Abends vernahmen wir, daß in Berlin
die Commission wegen d. Universitaet soll
vorgenommen werden: wir a. sind kommen
zu Gott dem Richter über alle, darum
wird auch dieses deinem Wercke nicht
schaden.
ʘ wie er erst durch Armuth, Schmach u. Ver-
folgung hindurch gemußt, u. wie Gott her-
nach der M. Hertzen gelencket. Auch Herr Con-
radi hat sich seiner angenommen.
Der Herr Prof. hielt denen Praecepto-
ribus eine Ermahnung.
[23. November]
Wer will die Auserwehlten G. beschuldigen?
Gott ist hie, der gerecht machet.
Dieses große Werck G. laße mich heute
kräftig genießen!

[24. November]
Wer will verdammen? Christus
ist hie, der gestorben ist.
Ein schöner Brief kam aus Schweden, darinn
ein Exempel der wunderb. provid. Gottes, wie
er die Person, so ihn geschrieben geführet. ʘ
[25. November]
Ja vielmehr, der auch auferstanden
ist.
Halte im Gedächtniß J. den Auferst.
In dieser Nacht war mir mein inneres Elend
sehr offenb. Es überfielen mich auch
große Schmertzen im Obern Knie, daß ich nicht
schlafen könte: ich betete so gut, als es ge-
hen wolte, u. G. erhörete es, dass ich auf den
Fuß treten konte, u. der Schmertz legete
sich. Seele mercke doch darauf!