Gestern Abend fand sich durch den
bißherigen Genuß des Worts die See-
le so voll Hunger nach dem, der
das Leben ist, daß sie es recht schmertzl.
fühlete, sich hinwarf, u. dem Leben
sich gantz einergab! Hilf treuer Heyland!
+ Herr Bonin d. Lieutn. reisete
heute im Segen wied. fort.
Unser gantzes Hauß ward vom Herrn
Prof. im Eßsahl um 2 Uhr er-
mahnet, dabey auch die Gräfl.
Personen waren auch die Frau von
Nazamerin. Der Herr Prof. er-
klärte das 3te. Capittel ad Coloss.
u. legte vor, was man im Xi Ge-
meinschafft hätte, u. wie dann
die Pflichten eines jeden aus d.
Gnade von selbst flößen.
Nach d. Ermahnung brachte d. 24te. den
19ten. Herrn, und wir beteten mit-
einander im Cabinet. Herr segne
diese Seelen!
[28. Dezember]
Wie viel ihn aufnahmen. Im Glau-
ben ihn als unsern Seeligmacher, Erlöser
Licht u. Leben gebrauchten.
Heute wurden alle Kinder vom Herrn Prof.
ermahnet auf dem Sahl.
Die Fremden waren mit in d. Bürger-Ermahnung.
[29. Dezember]
Denen gab er macht G. Kind. zu werden:
die an seinen Namen glauben.
Diese ἐξεσίαν laß mich überkommen, u. be-
halten.
Heute umb 5 Uhr //frühe// kam d. Graf, d. 24te. u. ich er-
mannete mich durch dieses Wort. +
[30. Dezember]
Aus seiner Fülle haben wir alle
genommen Gnade umb Gnade.

Diese Quelle laß meinen Geist
immer offen seyn!
Um 1 Uhr reiseten die Gäste wied.
von hier im Seegen. Herr laß sie
aus dieser Fülle nehmen Gnade umb
Gnade!
Der alte Tanne nahm Abschied, u.
betete mit mir.