[7. Juni]
Was vom Fleisch gebohren ist, daß ist
Fleisch, u. was vom Geist gebohren ist, das
ist Geist.
Heute frühe fieng d. Herr Prof. an seine
[8. Juni]
Die den Herrn suchen, denen wird das
Hertz leben.
In dieser Nacht hat die Blase an d. Zunge
mir viel Schmertzen gemacht.
Frühe dictirte d. Herr Prof. eine Anrede ad
lectorem zu des Herrn v. Seckend. Schrifft. II
[9. Juni]
Bittet, so werdet ihr nehmen, su-
chet, so werdet ihr finden, klop-
fet an, so wird auch aufgethan.
30 Reichstaler, so Herr Katsch dem Waysenh. vermachet,
laufen ein aus d. Königl. accise.
[10. Juni]
Er wird seinem Volck Kraft geben,
gelobet sey Gott!
Heute ist Bußtag gehalten. Der Herr Prof. dictirte
über Actor. 2,37. von der Göttl. Rührung #
Predigt zu dictiren, war a. nicht dispost da-
zu, daher ich von ihm gieng, u. ihn
dem H. Geist überlaße, daß d. sein
Hertz dazu aufschließe.
Diese Predigt ward im Sgen abgelegt,
in Gegenwart d. Lichtensteiners, GhR.
Bosen u. s. Gemahlin, Herrn v. Üchteriz u.
d. Frau Generalin, Herrn v. Griesheimen jun.
u. s. Fräulein Schwester.
Abends bekam ich eine Blutblase an
d. Zunge, die ich öffnete.
II Der Herr v. Üchtritz hat mit mir gebetet
Herr v. Griesheim kam auch, u. redete
mit mir.
Mittags speisete ich mit Herrn Hencken u. al-
fendiel u. Herrn Eberharten bey d.
Frau v. Hallart, welche weggereiset.
D. Herr Graf von Lichtenstein reiset wie-
der nach Hause.
# Des Hertzens. 1. was sie sey.
2. wie sie geschehe,
3. was drauf erfolge.
Herr Neubauer u. Herr Achilles sollen zu
Herrn Herrnschmidt reisen, u. //ihn// anhero bringen.