wegwerfen. Mein fäßchen bier hatten die schifsleute des nacht heimlich
ausgesoffen, daher mußte man sich mit dem waßer behelfen,
welches aber allenthalben vol mikken war, denn die luft war von
großer hizze davon vol u die See gedekket. den 17 stahlen eben die
leute vor unsern augen ein sehr lang nez, so die liefl. fischer hatten
gelegt, welches wir den 21 in Waschenarba bei dem feldwebel nahmens
Stein, der da wache hielt, angaben, der nicht nur das nez zu sich nahm,
sondern machte, daß wir der frauen nicht mehr Geld durften geben,
alß wir am ersten mit ihr accordiret hatten. U. also ging es ihr
nicht an Uns auch zu betrügen. Den 22 kahmen wir in Narva an,
da ich gleich durch hülfe Herrn D. Döhnell einen Pass erhielt u gleich fort gehen
wolte, wurde aber durch Herrn M Herbers noch einige tage aufgehalten,
weil er bath den Sontag Dom. 8. p. Trin. vor ihn über das Evangelium zu predigen.
Welches denn auch durch Gottes beistand geschahe, der dadurch vieler her-
zen bewegte, u gingen deswegen einige zu rath, wie sie möchten
mich bei sich behalten. Wie denn 2. tage drauf gedachter Herr M
Herbers auf ansuchen einiger Herrn im Rath, sonderl. des Herrn
Wolfs mir den ConRector Dienst vorschlug, mit versprechen
im kurzen weitere beforderung zu haben, auch daß man
dächte ihres Rectoris bald los zu werden u mich an seiner
stelle zugebrauchen, ohn was sich sonst zutragen möchte. Ich
aber sagte, ich ginge meinem izzigen beruf nach, u würde
dann sehen, was Gott weiter thun würde. U. darauf ging ich
//Aug.// den 8. Aug. fort, u zwar mit vieler beschwerde, bald zu waßer,
bald zu lande, u kahm den 24 nach Nowgord, u hatte ex difficillima sede
heftige schmerzen. Herr M. Besser, so daselbst bei der deutschen Gemeine
Pastor, verwunderte sich daß ich mein Vaterland verlaßen u nun so weit
gehen wolte, u sagte; Er wolte lieber in Quedlinb. in einem Amt mit
50 thlr. vorlieb nehmen, alß in Mosc. 200 rubl. haben. Den 28. wurden
vor dem hause des Herrn Comm. Vinhagen, wo ich logirte, 5. personen die linke
hand (da sie vorher waren geknutet oder gepeitschet worden) mit einem beil
abgehauen, u 3. aufgehenkt, also daß man mancherlei schauren von
hören u sehen kriegte. Auch waren kurz vorher 3000 häuser abge-
brand u viele leute dabei umkommen. Nach solchem Spectacul fuhren
//7br.// wir den 31. fort. Da mir auf dem wege auf den felde der eine Reise-
gefährte nahmens Nicolaus E. Schwede nicht ein gering
Herzeleid machte. Denn da er das gekochte fleisch, so ich bei mir hatte,
wolte aufwärmen, u ich nur bath, er möchte nicht so viel ingwer