daß Onesimus u mein weib so weit unterschiedener art sein alß himmel
u hölle. Mein Weib thue nur was Onesimus that, der sich bekehrte u
wieder zu seinem Herrn wendte, so wird sie durchaus keines vorschrei-
bens nicht einmahl nötig haben, u ich wil herzlich gern alle gute
Onesimus gedanken von ihr faßen; auch demjenigen herzlich danken,
der an ihr thun wird was Paulus an dem Onesimo erst gethan hatte,
ehe er ihn dergestalt recommendirte. In dem spruch 1Petr 3,7. Erkenne
ich die kraft des worts συνοικεῖν, kan aber gar nicht sehen, wie daßelbe
einen Mann verpflichten solle, seinem ihn boßhaftig nach vieler vorher
gegangener wiederstrebung verlaßenden weibe bei dero beständig
anhaltender boßheit zu flehen, daß sie doch wieder komme, u ihn ferner
plage. Es praesupponirt dies wort ein weib das bei dem Manne
auch wohnen wil, u denselben nicht zu verlaßen begehret, u verpflichtet
den Mann daß er nicht das weib verlaße, oder mit andern außerhalb
hauses zuhalte. Daß dies in der Kraft des wortes συνοικεῖν auch stekke,
wird Mhr. auch ohne meine anweisung erkennen. Ich bin bereit
zu dieser beiwohnung so viel an mir ist, wenn nur mein weib sich
auch wil zu ihrer pflicht bequämen, dazu sie durch dießelbe wort zugleich
mit verpflichtet wird. Die bitte die Mhr. an mich thut, daß ich
dem ärgernis solle abhelfen, ist nicht ohne beleidigung meiner also
verfaßet, weil ich dadurch beschuldiget werde, alß hette ich in diesem
handel ärgernis gegeben, da ich doch nicht agens sondern patiens bin,
u dem wiederspreche ich getrost. Ob aber iemand an meinem
unglük sich wieder die reguln des Christenthums ärgert, dem bin ich
nicht schuldig abzuhelfen, ist auch nicht in meinem Vermögen sol-
ches zu thun, sondern stehet in deßen hand, der mir diese schmähliche
trübsahl auferleget hat. Die Christl. lindigkeit, derer ferner
gedacht wird, hat ihr mas u ihre grenzen u machet uns gar nicht
zu sclaven von eines ieden boßheit, sonderlich nicht derjenigen, über
welche Uns Gott einige bothmäßigkeit gegeben hat. Mit einem worte:
Ein von ihrem Mann boßhaftig sich verlaufendes weib, muß nicht
durch ihres Mannes lindigkeit gefiret, u in ihrem verstokten Sinn
gestärket, sondern durch algemeine beschämung anderer leute
u hölle. Mein Weib thue nur was Onesimus that, der sich bekehrte u
wieder zu seinem Herrn wendte, so wird sie durchaus keines vorschrei-
bens nicht einmahl nötig haben, u ich wil herzlich gern alle gute
Onesimus gedanken von ihr faßen; auch demjenigen herzlich danken,
der an ihr thun wird was Paulus an dem Onesimo erst gethan hatte,
ehe er ihn dergestalt recommendirte. In dem spruch 1Petr 3,7. Erkenne
ich die kraft des worts συνοικεῖν, kan aber gar nicht sehen, wie daßelbe
einen Mann verpflichten solle, seinem ihn boßhaftig nach vieler vorher
gegangener wiederstrebung verlaßenden weibe bei dero beständig
anhaltender boßheit zu flehen, daß sie doch wieder komme, u ihn ferner
plage. Es praesupponirt dies wort ein weib das bei dem Manne
auch wohnen wil, u denselben nicht zu verlaßen begehret, u verpflichtet
den Mann daß er nicht das weib verlaße, oder mit andern außerhalb
hauses zuhalte. Daß dies in der Kraft des wortes συνοικεῖν auch stekke,
wird Mhr. auch ohne meine anweisung erkennen. Ich bin bereit
zu dieser beiwohnung so viel an mir ist, wenn nur mein weib sich
auch wil zu ihrer pflicht bequämen, dazu sie durch dießelbe wort zugleich
mit verpflichtet wird. Die bitte die Mhr. an mich thut, daß ich
dem ärgernis solle abhelfen, ist nicht ohne beleidigung meiner also
verfaßet, weil ich dadurch beschuldiget werde, alß hette ich in diesem
handel ärgernis gegeben, da ich doch nicht agens sondern patiens bin,
u dem wiederspreche ich getrost. Ob aber iemand an meinem
unglük sich wieder die reguln des Christenthums ärgert, dem bin ich
nicht schuldig abzuhelfen, ist auch nicht in meinem Vermögen sol-
ches zu thun, sondern stehet in deßen hand, der mir diese schmähliche
trübsahl auferleget hat. Die Christl. lindigkeit, derer ferner
gedacht wird, hat ihr mas u ihre grenzen u machet uns gar nicht
zu sclaven von eines ieden boßheit, sonderlich nicht derjenigen, über
welche Uns Gott einige bothmäßigkeit gegeben hat. Mit einem worte:
Ein von ihrem Mann boßhaftig sich verlaufendes weib, muß nicht
durch ihres Mannes lindigkeit gefiret, u in ihrem verstokten Sinn
gestärket, sondern durch algemeine beschämung anderer leute