wie in Hamburg. Rx. ich wußte nicht, daß sich einige Unseret-
wegen gezanket, könte auch nichts dafür, wenn sie sich auch gleich
geschlagen hetten. It. Einer hätte darunter gesagt: Ein Christ
könte es so weit bringen, daß er keine böse lust mehr in sich empfinde
It: Man hette keinen 3ten Prediger notig, solte ihnen aber eine noth
anstoßen, so were die Welt groß gnug. Endlich redte auch Herr M Herbers
darzu u sagte: Was man da könte vor ein Gewißen haben, wo man
die sache mit Geld erzwingen wolte, maßen die, so auf meiner seiten,
sich verlauten laßen, sie wolten die sache nicht stekken laßen, sondern
dran wenden was es auch Kosten solte p Rx es würde viel gesagt,
so sich eben so nicht verhielte. Gesezt aber; es hette sich iemand vorgenommen,
unzuläßige mittel zugebrauchen, u sich etwa solchergestalt zuver-
sündigen, was ich denn dafür könte ? Hiemit wurde ich dimittiret.
Noch selbigen tag aber hat das Consistorium einen schluß gemacht u mich
gänzlich abgewiesen, weil ein 3tr Pr. nicht eben nötig, u ich ein fremder
sei, auch von denen beiden deutschen Pr. Helw. u Herb. in der reinigkeit
der lehre vor verdächtig gehalten würde. Damit bin ich nun wohl
zufrieden, u preise Gott, der mich würdig geachtet, solches zuleiden, u
gestärket, mich herz innigl. darüber zufreuen. Gleichwohl aber
lies ich nicht nach vor meine Orthodoxie weiter zu sprechen, sondern ging
den. 2. Maj. zum Superint. bath daß beede deutsche Prediger vorm Consisto-
rio mir möchten rede u antwort geben, weswegen sie mich vor verdächtig
hielten. Selbigen tag u stunde alß ich dahin gehen wolte, kriegte ich
von Herrn Rothfelden einen brief aus Riga, der mich in nahmen des Ge-
neral Supr. D Fischers ersuchet, ie eher ie lieber dorthin zu kommen, weil
er eine lange reise vorhätte, u sie indeßen eine tüchtige person ver-
langten, welche an seiner stat die Canzel so lange betreten könte. Auch;
wie in der königl. Schulen 2. Classen vacant, weswegen auch reflexion
gemacht würde p den 11 Maj. standen wir im Consistorio vor. Helwig
sagte; Wie sie aus folgenden ursachen hetten billig mich vor verdäch-
tig zuhalten (1) ich sei ein discipulus Frank. u Speners, welche aber,
wie gnugsam bekant, mit ihrer Pietisterei lerm gnug angerichtet hetten.
wegen gezanket, könte auch nichts dafür, wenn sie sich auch gleich
geschlagen hetten. It. Einer hätte darunter gesagt: Ein Christ
könte es so weit bringen, daß er keine böse lust mehr in sich empfinde
It: Man hette keinen 3ten Prediger notig, solte ihnen aber eine noth
anstoßen, so were die Welt groß gnug. Endlich redte auch Herr M Herbers
darzu u sagte: Was man da könte vor ein Gewißen haben, wo man
die sache mit Geld erzwingen wolte, maßen die, so auf meiner seiten,
sich verlauten laßen, sie wolten die sache nicht stekken laßen, sondern
dran wenden was es auch Kosten solte p Rx es würde viel gesagt,
so sich eben so nicht verhielte. Gesezt aber; es hette sich iemand vorgenommen,
unzuläßige mittel zugebrauchen, u sich etwa solchergestalt zuver-
sündigen, was ich denn dafür könte ? Hiemit wurde ich dimittiret.
Noch selbigen tag aber hat das Consistorium einen schluß gemacht u mich
gänzlich abgewiesen, weil ein 3tr Pr. nicht eben nötig, u ich ein fremder
sei, auch von denen beiden deutschen Pr. Helw. u Herb. in der reinigkeit
der lehre vor verdächtig gehalten würde. Damit bin ich nun wohl
zufrieden, u preise Gott, der mich würdig geachtet, solches zuleiden, u
gestärket, mich herz innigl. darüber zufreuen. Gleichwohl aber
lies ich nicht nach vor meine Orthodoxie weiter zu sprechen, sondern ging
den. 2. Maj. zum Superint. bath daß beede deutsche Prediger vorm Consisto-
rio mir möchten rede u antwort geben, weswegen sie mich vor verdächtig
hielten. Selbigen tag u stunde alß ich dahin gehen wolte, kriegte ich
von Herrn Rothfelden einen brief aus Riga, der mich in nahmen des Ge-
neral Supr. D Fischers ersuchet, ie eher ie lieber dorthin zu kommen, weil
er eine lange reise vorhätte, u sie indeßen eine tüchtige person ver-
langten, welche an seiner stat die Canzel so lange betreten könte. Auch;
wie in der königl. Schulen 2. Classen vacant, weswegen auch reflexion
gemacht würde p den 11 Maj. standen wir im Consistorio vor. Helwig
sagte; Wie sie aus folgenden ursachen hetten billig mich vor verdäch-
tig zuhalten (1) ich sei ein discipulus Frank. u Speners, welche aber,
wie gnugsam bekant, mit ihrer Pietisterei lerm gnug angerichtet hetten.