mögte er mir, nach dem er vor Gott
sein Elend erkandt, auf ein Zettel zeichen,
was bißher vorgangen, damit er nicht
tiefer hineinfiele.
Unter der Mittags-Mahlzeit liefen
diese beyde davon: Da ich vorher Wie-
ganden als er seinen Rock holen wolte, ge-
wahr ward, ihn nochmals erinnerte von dem
verderbten Weg abzustehen. Er nahm her-
nach Bauers Rock mit. Gott! Dir seyn
diese arme Schafe befohlen: gehe ihnen nach,
dahin wir nicht kommen können, aber in
Gnade!
+ Der Herr von Printz hat in seinem Brief
an Herrn Porsten sonderl. erwehnet,
daß er der GottesFurcht aufhelfen möchte,
u. daß ihm das ganze Kirchen-Wesen an-
vertrauet würde.
Der Cron-Printz gratuliret ihn mit
besondern expressionen. p - -
Gott! Dein Weg ist heilig! wo ist so
ein Gott, wie du Gott bist!
lege auf diesen Knecht einen neuen
Seegen der Wahrheit zu gute!
[5. Januar]
Heute frühe wurd mir eine Buch à 1 Reichstaler 10 Groschen
wieder gebracht, so Wiegand der Knabe
im Buchladen nebst Matthes in d. Dru-
ckerey entwenden wollen: darauf ich Wie-
ganden ermahnet, so er in diesem Wercke
bleiben u. seiner Seelen gerathen wißen wolte,
[6. Januar]
Gestern war es einbetrübte Stunde: heute
frühe aber eine fröhliche, da d. Herr Prof. be-
richtete, wie der König Herrn Porsten zum Probst
in Berlin publicè denominiret, dabey gegen
Herrn Porsten erwehnet: seine vocation wäre
von Gott, der es ihm ins Hertz gegeben. +
[7. Januar]
Etlicher Sünden werden hernach of-
fenbar
.
Nun finden sich allerhand Sünden, die
Wiegand nebst Matthesen, unter der
Abend-Zeit, da sie nicht zu Tische ge-
wesen, u. da man gemeynet, Wiegand
wäre im Gebeth, verübet, als; daß er in
die Stadt mit Matthesen gelaufen, in Saal-
felds Hause mit einem Knaben gespielet p.
NB. Eine gute Lehre, daß die Praeceptores auf
ihre Untergebenen bey Tisch u. beym Gebeth beßer
acht haben, u. so sie was vermercken es gleich an-
zeigen.