[31. Dezember]
Meine Augen haben deinen Heyland gesehen!


Ja, heiliger Vater, in diesem gantzen
Jahr haben meine Augen, Glaube u.
Verlangen, im Gebeth u. Wort
den
theuren Heyland als das Heyl Gottes
genoßen, dafür preise ich nun dei-
nen Namen, u. bitte, daß du dein
Heyl nun wollest groß machen, bis
ans Ende d. Erden!
Sonderlich hastu mir diesen Heyland
in mein Hertz geleget, als ich zur Beichte
gehen wolte; u. in ihm meine alte
Rechnung nun völlig abgethan.
Nun freue ich mich in diesem
Heyl, u. bitte, daß du es tägl. er-
wecken wollest in meiner Seele!
Am Abend, da wir mit einander
der Göttl. Wohlthaten, so uns und
diesem Wercke G. u. dem Reiche
Christi in verwichener Zeit wieder-
fahren: fand sich ein Brief ein, da
ein christl. Soldat 50 Reichstaler sendet;
ein and. sandte 16 Groschen. So sind deine
Augen biß ans Ende über uns im
Seegen offen gewesen!
Von dem lieben Nazem. will ver-
lauten, daß er wol näher um den
König kommen möchte: Ach Herr da
dringe auch näher mit deinem Geist
u. Gnade an des l. Königs Hertz, u.
gieb Weißheit u. Krafft dem theur.
N. daß wirs erfahren, daß du ihn
erwecket hast zum Preiß deines
Namens.
Wir schloßen mit dem Gebeth, und über-
gaben uns Gotte!
Heyl u. Preiß sey dir dem Vater, Sohn u.
H. Geist! Amen! Amen!