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Heute war deine Vorsorge klärl.
Du gabest uns einen kleinen Knaben, der
uns helfen muste: u. reichetest
dar, was nöthig war.
Am Abend kunte ich mit unterschied.
reden, wie man in diesen Zeiten d. Ge-
richte sich recht bereiten möchte, zu
meiner Erweck.
Mit Herrn Zimmerman von Wittemb. konte ich
ausführlich wegen d. Veränder. d. Preise
reden.
ʘ Herr Laurentius von Görlitz accomodi-
ret sich auch wegen d. Preise. Gott lob!
NB. frühe kam ein Hamburger Kauf-
mann, mit dem gar ernstl. reden
konte.
2. war ein Berl. Kaufmann da
von d mit dem von den Sünden in d.
Kaufhandlung, u. von d. Gnade
in Xo redete.
3tens. war ein Hofrath aus Schleu-
singen da, so viel Untericht verlan-
gete.
4. Abends kunte mich mit Herrn
Otto stärcken u. wied. ermuntern:
da bereits sehr müde war. Gott
lob für heute!
[5. Oktober]
Die Liebe ist starck wie d. Todt, u. eine
Flamme des Herrn
, daß auch viel Ströhme dieselbe
nicht auslöschen könnten
. Diese Flamme brenne in
mir, so wird kein Strohm heute löschen können.
Amen! Dieses Feuer machet mich von neuem munter,
ob gleich eine Wolcke gestern Abend aufstieg.
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[6. Oktober]
Die Liebe Christi dringet mich; denn ich halte
dafür, so einer gestorben, so sind alle
gestorben, u. er ist darumb für sie alle ge-
storben, daß die so da leben, nicht ihm selbst leben,
sondern dem, d. für sie gestorben u. aufer-
standen ist. ʘ
[7. Oktober]
Die Liebe Gottes ist ausgegoßen in
unsere Hertzen
durch den H. Geist.
Heute frühe ward das Uhr uns von seiner //ihrer// Stäte
weggenommen, da wir beyde im Laden waren. Dieses
wolte ein wenig verunruhigen, weil es dazu noch
entlehnet war! aber die Liebe Xi hat auch
diese Versuchung überwunden. Bewahre uns für den
bösen Menschen!
Am Mittag war jemand, der viele Fragen machete, die
ihm alle beantwortet wurden, daß er Nutzen davon
hatte.
Gott lob! der und durch diese Woche geführet!