[8. Oktober]
In der Liebe gewurtzelt u. gegründet.
Alß ich frühe in die Peters Kirche gieng,
stund der Nürnberg. Kaufmann, so
vor 8 Tagen auf dem Wagen über meiner
Erinnerung böse ward, bey mir, u. freu-
ete sich, daß er mich sahe: redete auch frl.
mit mir.
[9. Oktober]
Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?
Ach! daß laß mich heute erfahren!
Um 10 Uhr kam d. Herr v. Hertzberg, u. verspricht
50 Reichstaler für die Malabaren.
[10. Oktober]
Er hat uns geliebet, u. uns gewaschen von
unsern Sünden in seinem Blute.
So erhalte meine Seele in deiner Liebe u.
Klarheit in deinem Blute: laß mich ja mich
nicht besudeln.
[11. Oktober]
Er selbst der Vater hat euch lieb,
darumb daß ihr mich liebet, u. glaubet,
daß ich von Gott ausgegangen bin.
Heute um 9 Uhr sandte d. Herr v. Hertzberg
50 Reichstaler für die Missionarien. Gott lob!
Am Nachmittag giengen wir auf den Got-
tes-Acker, u. da uns 2 Kaufleute begeg-
neten, mit deren einen ich bereits im Laden
von der Zubereitung unserer Seelen in die-
sen Zeiten der Gerichte, gesprochen, u. uns
fragten, wo wir hinwolten, war die Antwort:
In Leipzig wäre es beßer unter den Todten
auf dem Gottes-Acker sich damit zu ermuntern
daß wir auch das werden, u. darnach seelig
auferstehen würden, als in d. Stadt unter den
geistl. u. lebendigen Todten sich versündigen.
Im Weiter-Fortgehen trat ein frommer Mann
Herr Held aus Schmalckalden zu uns, u.
einander Herr Steinhäuser redete mich an,
u. führete uns in Herr Hofmanns Kirche,
da mir Gott Gnade gab von den Zustand
unserer Seele ausführl. zu reden, ehe
die Catechisation angieng. Dies war
meiner u. seiner Seelen sehr erweckend,
u. das dachte ich nicht, daß ich mir selbst in des
Herrn Hofmanns Kirche eine Predigt hal-
ten solte.
Herr Hofmann stellete vor wie Gott strafete
die seine Gebote überträten.
Am Abend kam die 6te. Fortsetzung der Malab.
Briefe. Liebster Heyland, laße sie im Seegen
in alle Lande ausgehen!
tes-Acker, u. da uns 2 Kaufleute begeg-
neten, mit deren einen ich bereits im Laden
von der Zubereitung unserer Seelen in die-
sen Zeiten der Gerichte, gesprochen, u. uns
fragten, wo wir hinwolten, war die Antwort:
In Leipzig wäre es beßer unter den Todten
auf dem Gottes-Acker sich damit zu ermuntern
daß wir auch das werden, u. darnach seelig
auferstehen würden, als in d. Stadt unter den
geistl. u. lebendigen Todten sich versündigen.
Im Weiter-Fortgehen trat ein frommer Mann
Herr Held aus Schmalckalden zu uns, u.
einander Herr Steinhäuser redete mich an,
u. führete uns in Herr Hofmanns Kirche,
da mir Gott Gnade gab von den Zustand
unserer Seele ausführl. zu reden, ehe
die Catechisation angieng. Dies war
meiner u. seiner Seelen sehr erweckend,
u. das dachte ich nicht, daß ich mir selbst in des
Herrn Hofmanns Kirche eine Predigt hal-
ten solte.
Herr Hofmann stellete vor wie Gott strafete
die seine Gebote überträten.
Am Abend kam die 6te. Fortsetzung der Malab.
Briefe. Liebster Heyland, laße sie im Seegen
in alle Lande ausgehen!