um Uns. gesundheit. Nach der Zeit gewan ich lust die Bibel
zu lesen, u hielt mich in der Schulen wohl, so, daß da der Rector
in II. classe fast alle vor esel schalt, er mich allein lobte, daß
ich kente nach der Logica, die eben examinirt wurde, antworten,
u sagte; Iste Scharschmidius adhuc est homo. Zur andern Zeit, da die,
so vor mir waren, den Virgilium nicht recht kenten exponiren, ich
es aber nach s. sinn traf, brach er mit voller stimme mit diesen
worten heraus: Ne unicus est qui rectè possit exponere Virgilium,
praeter unicum Scharschmidium. Ob nun zwar der fleis durch solche
lobrede geschärfet wurde, so wurde er doch darauf bald stumpf.
Denn weil damahls der Sel. Vater starb, wurde ich liederlich u faul.
U. da ich in XVII. jahr in Primam Cl. unter den Rect. Herr M. Samuel Schmid, Meinen
TaufPathen kahm, hatte ich noch nicht viel davon gehöret, was der Tauf-
bund in sich hätte, so lebte ich nach dem lauf dieser welt dahin
u hatte gleich wie die andern in den lüsten des fleisches, u that den willen
des fleisches u der vernunft. Und alß ich einmahl, da ich schon wohl von
XIX jahren war, das Weihnacht Fest über auf der Garküchen
mit andern in der Charten praf gespielet hatte, der Rector aber
mir gedreuet hatte, schrieb ich ihm einen brief, entschuldigte
u beschwerte mich, sezte drein, man wer so übel angegeben, des-
wegen sein so harte worte heraus gestoßen: Nunquam fuisse pejores
discipulos etc. Sed (respondebam) dixerim ego; Nunquam fuisse pejores de-
latores ac Alumniatores. Me vix bis aut ter, sed non pulcrum esse
dixerim, in Popina (garküche. das wort hatte er vorgenommen u
hatte gesagt, was ist popino E. bärenheuter p) fuisse. Quod si scivissem
istam vocem (Popino. Popina.) non tam esse quam haberi suspectam,
nunquam intrassem. U. was dergl. freundliche u böse entschuldigun-
gen mehr von mir vorgebracht waren, weswegen mir noch mehr
gedreuet wurde, allein ich wikkelte mich auf der stuben des
Herrn Rectoris so heraus, daß durch meine schalkheit u teuscherei
sein dreuen u pochen in neue gewogenheit verendert wurde.
Ich hingegen trachtete darnach bisweilen eine probe des fleißes
sehen zulaßen um dadurch neues lob u Gunst zu verdienen.
Daher alß der gedachte Bolmann solte eine Oration machen, dazu
ihm publice die disposition darzu dictiret wurde, wolte ich per
aemulationem ihm nichts nachgeben, sondern da es keiner vermu-
tete, verfertigte ich gleichfals die Oration, übergab Sie dem Rect.
welche ihm wohl gefiel, u mußte sie zugleich mit Bolmann
hersagen, u hielt meine Oration den vorzug für jenes Gemächte
zu lesen, u hielt mich in der Schulen wohl, so, daß da der Rector
in II. classe fast alle vor esel schalt, er mich allein lobte, daß
ich kente nach der Logica, die eben examinirt wurde, antworten,
u sagte; Iste Scharschmidius adhuc est homo. Zur andern Zeit, da die,
so vor mir waren, den Virgilium nicht recht kenten exponiren, ich
es aber nach s. sinn traf, brach er mit voller stimme mit diesen
worten heraus: Ne unicus est qui rectè possit exponere Virgilium,
praeter unicum Scharschmidium. Ob nun zwar der fleis durch solche
lobrede geschärfet wurde, so wurde er doch darauf bald stumpf.
Denn weil damahls der Sel. Vater starb, wurde ich liederlich u faul.
U. da ich in XVII. jahr in Primam Cl. unter den Rect. Herr M. Samuel Schmid, Meinen
TaufPathen kahm, hatte ich noch nicht viel davon gehöret, was der Tauf-
bund in sich hätte, so lebte ich nach dem lauf dieser welt dahin
u hatte gleich wie die andern in den lüsten des fleisches, u that den willen
des fleisches u der vernunft. Und alß ich einmahl, da ich schon wohl von
XIX jahren war, das Weihnacht Fest über auf der Garküchen
mit andern in der Charten praf gespielet hatte, der Rector aber
mir gedreuet hatte, schrieb ich ihm einen brief, entschuldigte
u beschwerte mich, sezte drein, man wer so übel angegeben, des-
wegen sein so harte worte heraus gestoßen: Nunquam fuisse pejores
discipulos etc. Sed (respondebam) dixerim ego; Nunquam fuisse pejores de-
latores ac Alumniatores. Me vix bis aut ter, sed non pulcrum esse
dixerim, in Popina (garküche. das wort hatte er vorgenommen u
hatte gesagt, was ist popino E. bärenheuter p) fuisse. Quod si scivissem
istam vocem (Popino. Popina.) non tam esse quam haberi suspectam,
nunquam intrassem. U. was dergl. freundliche u böse entschuldigun-
gen mehr von mir vorgebracht waren, weswegen mir noch mehr
gedreuet wurde, allein ich wikkelte mich auf der stuben des
Herrn Rectoris so heraus, daß durch meine schalkheit u teuscherei
sein dreuen u pochen in neue gewogenheit verendert wurde.
Ich hingegen trachtete darnach bisweilen eine probe des fleißes
sehen zulaßen um dadurch neues lob u Gunst zu verdienen.
Daher alß der gedachte Bolmann solte eine Oration machen, dazu
ihm publice die disposition darzu dictiret wurde, wolte ich per
aemulationem ihm nichts nachgeben, sondern da es keiner vermu-
tete, verfertigte ich gleichfals die Oration, übergab Sie dem Rect.
welche ihm wohl gefiel, u mußte sie zugleich mit Bolmann
hersagen, u hielt meine Oration den vorzug für jenes Gemächte