Magister u Pastor dazumahl übelen Verdacht von Halla, sonderl. Herr P.
Franken hatte, welchen er mit Thoma Münstern vergliech, welcher von
einem ort verstoßen an einem andern sich was besonders ange-
maßet. Bei dem Herrn Mag. lies ich auf ordres des D. Breith. die Kutsche
stehen, u ging vollends zu fuße nach Quedlingb. Wohin Herr P. Franke //1694.//
bald nachfolgete u durch die Predigt von der Offenbahrung der herligk.
Gottes Dom. 2. post Epiph. einen süßen Geruch machte. Wie ichnhnun
mit Ihm wieder zurük u dann nach Preußen gehen wolte, lies mich meine
Sel. Mutter ungern weg, Herr P. Franke aber stillete ihre thränen (denn sie
hielt es vor sehr gefährl. dorthin zugehen, wo die wilden Polen weren)
mit frdl. Zureden u sagte; Laße sie ja nach Gottes willen ihren
sohn ziehen nach Preussen u Reussen. U. also ging ich wieder mit
Ihm nach Halla, u dann nach Berlin, wo ich abermahl einen Sohn Abra-
hams nach dem Geist kennen lernte, neml. Abraham Andreae E. bekker,
der da sagte er sei durch den spruch Esaj. 61,10. ich freue p, den er unge-
fehr zulesen gekriegt, zu Gott bekehret. Herr D Spener lies sichs damahls
angelegen sein, daß ich mit sichern reise Päßen versehen würde
u bezeigte in vielen andern stükken sonderl. liebe. Da mich nun
den 1. Febr. wolte auf die Post sezzen, u schon Geld darauf gegeben hatte,
wurde ich doch den vorigen tag noch abgehalten, weil mir eine Predigt
in der h. Geist Kirche wurde angetragen, weswegen mich, sonderl. Herr
M. Schade durch sein bitten noch etl. tage aufhielt. In welchen ich auch
unterdeßen mit Herrn Probst Lüdken mußte bekant werden, u bei ihm
im hause speisen, welches Gott hernach noch in Mosc. zu meinen besten
gereichen laßen, da Herr Past. Schrader jenen wieder mich anführen wolte.
Auch war mirs noch angenehm, Herrn Kochium s. Predigt in der Dom-Kirchen
also schließen zu hören: Ach Gott thue doch Zeichen u wunder in aller
Zuhörer herzen. U. hiemit ging ich den 5. Febr. unter steten regen, davon
man durch u durch naß wurde, fort, u kahm d. 7. mit sturm u
ungewitter nach Stargard. War Herr D Heiler wilkommen, der vom Pro-
motion redte u behielt mich auch etl. tage bei sich, meinte aber, ich
würde wohl lieber in der stadt alß auf dem lande einen dienst be-
gehren. Ich aber that alß einer der nicht hören kan, u weil sich Herr
Past. Schmid von Tycho anboth mich auf denen Amtsfuhren mitzunehmen,
fuhr ich mit Ihn nach etl. tagen sehr langweilig u beschwerlich fort, u
kahme durch Massan, Glaugard, wo ein verwüstet schlos Querkenburg genant,
nach Goilza, da Uns der Rentmeister wohl tractirte u sich freuete, daß
er auch eben den tag seine Frau, so sich etl. jahr von ihm getrennet hatte,
hatte wieder in sein hauß gekriegt, u daß sie beiderseits von ver-
nünftiger beiwohnung aus der H. Schrift von Uns hatten reden gehört.
In Cöslin nahm uns der Postmeister Herr Ludelof gleichfals freundlich auf.
Franken hatte, welchen er mit Thoma Münstern vergliech, welcher von
einem ort verstoßen an einem andern sich was besonders ange-
maßet. Bei dem Herrn Mag. lies ich auf ordres des D. Breith. die Kutsche
stehen, u ging vollends zu fuße nach Quedlingb. Wohin Herr P. Franke //1694.//
bald nachfolgete u durch die Predigt von der Offenbahrung der herligk.
Gottes Dom. 2. post Epiph. einen süßen Geruch machte. Wie ich
mit Ihm wieder zurük u dann nach Preußen gehen wolte, lies mich meine
Sel. Mutter ungern weg, Herr P. Franke aber stillete ihre thränen (denn sie
hielt es vor sehr gefährl. dorthin zugehen, wo die wilden Polen weren)
mit frdl. Zureden u sagte; Laße sie ja nach Gottes willen ihren
sohn ziehen nach Preussen u Reussen. U. also ging ich wieder mit
Ihm nach Halla, u dann nach Berlin, wo ich abermahl einen Sohn Abra-
hams nach dem Geist kennen lernte, neml. Abraham Andreae E. bekker,
der da sagte er sei durch den spruch Esaj. 61,10. ich freue p, den er unge-
fehr zulesen gekriegt, zu Gott bekehret. Herr D Spener lies sichs damahls
angelegen sein, daß ich mit sichern reise Päßen versehen würde
u bezeigte in vielen andern stükken sonderl. liebe. Da mich nun
den 1. Febr. wolte auf die Post sezzen, u schon Geld darauf gegeben hatte,
wurde ich doch den vorigen tag noch abgehalten, weil mir eine Predigt
in der h. Geist Kirche wurde angetragen, weswegen mich, sonderl. Herr
M. Schade durch sein bitten noch etl. tage aufhielt. In welchen ich auch
unterdeßen mit Herrn Probst Lüdken mußte bekant werden, u bei ihm
im hause speisen, welches Gott hernach noch in Mosc. zu meinen besten
gereichen laßen, da Herr Past. Schrader jenen wieder mich anführen wolte.
Auch war mirs noch angenehm, Herrn Kochium s. Predigt in der Dom-Kirchen
also schließen zu hören: Ach Gott thue doch Zeichen u wunder in aller
Zuhörer herzen. U. hiemit ging ich den 5. Febr. unter steten regen, davon
man durch u durch naß wurde, fort, u kahm d. 7. mit sturm u
ungewitter nach Stargard. War Herr D Heiler wilkommen, der vom Pro-
motion redte u behielt mich auch etl. tage bei sich, meinte aber, ich
würde wohl lieber in der stadt alß auf dem lande einen dienst be-
gehren. Ich aber that alß einer der nicht hören kan, u weil sich Herr
Past. Schmid von Tycho anboth mich auf denen Amtsfuhren mitzunehmen,
fuhr ich mit Ihn nach etl. tagen sehr langweilig u beschwerlich fort, u
kahme durch Massan, Glaugard, wo ein verwüstet schlos Querkenburg genant,
nach Goilza, da Uns der Rentmeister wohl tractirte u sich freuete, daß
er auch eben den tag seine Frau, so sich etl. jahr von ihm getrennet hatte,
hatte wieder in sein hauß gekriegt, u daß sie beiderseits von ver-
nünftiger beiwohnung aus der H. Schrift von Uns hatten reden gehört.
In Cöslin nahm uns der Postmeister Herr Ludelof gleichfals freundlich auf.