Darauf zog ein halb jahr oder was eher auf Univers. alß jener u
zwar anno aet. XX. ao. C. 1684. Da ich denn durch Zurathen M.
Sel. Schwagers Herr Pfannenschmids Past. Welbsl. u Endorf. Helmstäd er-
wehlete. Alß ich aber noch in Quedlimb. von Praecept. u Freunden
hatte abschied genommen, u früh vor tage durch begleitung des Bol-
manns u anderer Schüler aus der Neustad über die schmale brükke
nach dem Schulplaz wolte gehen, fiel ein Theil daselbst von der
steinern Mauren gleich hinter meinen rükken, so auch bald bedekket
hätte, darüber ich denn große angst u schrekken kriegte, hielt
es auch vor ein sonderlich omen. Der gute Bolmann redte mir noch
zu, ich möchte mich nicht betrüben noch sonst gedanken machen etc
Wie denn so bald ich nach Helmstäd kahm u Herr Rittern eines bürgers
Sohn aus Quedl., der schon in Jena u Wittenberg studiret hatte, zum
StubenGesellen kriegte, an kein schrekken noch omen mehr gedacht
wurde. Denn da ich größere freiheit zu leben kriegte, so lebte ich
immer sicher dahin, doch solchergestalt, daß ich darneben fleißig
Collegia Philologica Philosophica u Theologica hielt, sonderlich aber unter D F. U.
Calixto. G. Th Meiero. D Heigelio. D Busmanno. Herr Wiedeburgio. Nie-
meiero u Schmidio. Unter welchen allen aber Herr D Meier durch seine
discursus mein Herz vielmahl bewegt, dadurch ich mich nach etwas
rechtschaffenes sehnete, sonderlich da er einmahl propter Catechisationem
Herr D. Spener damahls in Frankf. rühmete, u sagte; Non Syllo-
gismus beat, sed Catechismus, wie denn seine Collegia u discursus
fleißig nachgeschrieben u die XXX Disp. Theol. in s. hause mit
durchgedisputirt. Wie sehr lieb ich aber denen Hr. Professoren wegen
meines Studirens war, so wurde ich darneben doch zu aller Ei-
telkeit der Welt geführet, alß zum Fechten, Tanzen, Spielen p darüber
mein leben oft in gefahr gekommen. Kaum ein halbjahr war
ich dort gewesen, da trieb mich der Küzzel mit 2. oder 3. andern Studd.
alß wir bei iemand nach gewonheit schmauseten, einem Edelmann
nahmens Schlabberndorf, der am abend auf der Gaßen schrie,
mit dem degen nachzulaufen, der denn so lange wich, bis
seine übrige tisch burschen bei Herr Secr. Denker herauskahmen
u mich umringeten, gegen welche ich allenthalben von mir stoßte,
u da mir der Schlabberndorf einen großen hau degen über den
Kopf hielt, grif ich mit der hand drein u hielt ihn ab, ver-
wundete aber selbst die hand, u da mir einer an der brust
vorbei u durchs hemde //sties//, auch wohl meinte mich gut getroffen
zuhaben, entsprang ich nachdem ich auch war von meinem