ordiniren laßen? Wie ich nun antwortete, ich dächte kaum darauf,
weil ich tägl. in der Kirchen u zu hause bei meinen discipuln zu arbeiten
hätte, es were mir gleich wo es geschehe, doch was es hindern könte, daß
es hier nicht solte verrichtet werden p? Darauf sagte er; Üm ärgernis
zu verhüten rathe ich nach Hamburg oder Danzig zu gehen, u gab vor,
Vagetius hätte gesagt: Kein rechtschaffen Ministerium würde mich
ordiniren. Ich antwortete: Kein Ministerium, so seines sinnes ist, wird
es thun. Es were aber noch manch Consistorium anders geartet. Gesezte
aber, da doch Gott für sei! es sei allenthalben Verderben u nir-
gend wolte man mir die hand auflegen, was mir das würde hindern
an dem Dienst, so ich von Gott empfangen, u darzu ich mich u er mich
verordnet. Da ich nun sahe, wie hände u füße wegen dieser hei-
ligen einsegnung bebeten, u das werk sie hier nicht vornehmen wol-
ten, gerade alß hätte man hier kein legitimum Ministerium Verbi,
obs gleich nicht ist Ecclesiasticum, u die leute auch darauf mehr sehen
daß dergl. werke nicht blos secundum Ordinem Melchisedeci, sondern
auch Leviticum, nicht an einem unbekanten, sondern berühmten ort //geschehe,//
lies mir gern die reise, um etwa mehrern eingang dadurch zuerhalten,
gefallen, u wolte auf beliebte weise nach Königsberg gehen, weil von
dannen ehemahls Pastores u Praeceptores hiesiger Kirchen u Schulen sind
verschrieben worden. Dazu ich denn nun tägl. reise fertig. Weil aber
Herr Roloffs, mein erwünschter Collega, ohn welchen keinen habe, der so
gar meines sinnes sei, etwas späte aus Archangel ankahm, also
verzog sich ziemlich meine reise. Doch kahm er eben den tag, da eine
sonst nie geschehene solemnität im lande vorging, neml. den 1. Jan. 1700 //A. 1700.//
da auf I. Zar. M. befehl der Ruß. Calender Unsern gleich solte von
nun an bis ins künftige gehalten //werden//, weswegen fast vor allen pforten
der häuser waren freudenzeichen gemacht, u die jahrzahl samt den wunsch
Vivat Zar Peter! angeschrieben. Wie ich nun mein Vorhaben hatte
hinaus berichtet, so kahmen mir einige Freunde mit briefen entgegen.
Unter welchen Herr P. Frank den 13 jan also schrieb:
– – Kommet er nach Königsbg. oder Uns sonst näher, so versäume er ja nicht,
vollends her zu Uns zu kommen. Er bedenke, was den Seinigen das für ein
Trost sein wird. Sed hoc forsitan solatium externum. Ich bin gewiß, daß es
weil ich tägl. in der Kirchen u zu hause bei meinen discipuln zu arbeiten
hätte, es were mir gleich wo es geschehe, doch was es hindern könte, daß
es hier nicht solte verrichtet werden p? Darauf sagte er; Üm ärgernis
zu verhüten rathe ich nach Hamburg oder Danzig zu gehen, u gab vor,
Vagetius hätte gesagt: Kein rechtschaffen Ministerium würde mich
ordiniren. Ich antwortete: Kein Ministerium, so seines sinnes ist, wird
es thun. Es were aber noch manch Consistorium anders geartet. Gesezte
aber, da doch Gott für sei! es sei allenthalben Verderben u nir-
gend wolte man mir die hand auflegen, was mir das würde hindern
an dem Dienst, so ich von Gott empfangen, u darzu ich mich u er mich
verordnet. Da ich nun sahe, wie hände u füße wegen dieser hei-
ligen einsegnung bebeten, u das werk sie hier nicht vornehmen wol-
ten, gerade alß hätte man hier kein legitimum Ministerium Verbi,
obs gleich nicht ist Ecclesiasticum, u die leute auch darauf mehr sehen
daß dergl. werke nicht blos secundum Ordinem Melchisedeci, sondern
auch Leviticum, nicht an einem unbekanten, sondern berühmten ort //geschehe,//
lies mir gern die reise, um etwa mehrern eingang dadurch zuerhalten,
gefallen, u wolte auf beliebte weise nach Königsberg gehen, weil von
dannen ehemahls Pastores u Praeceptores hiesiger Kirchen u Schulen sind
verschrieben worden. Dazu ich denn nun tägl. reise fertig. Weil aber
Herr Roloffs, mein erwünschter Collega, ohn welchen keinen habe, der so
gar meines sinnes sei, etwas späte aus Archangel ankahm, also
verzog sich ziemlich meine reise. Doch kahm er eben den tag, da eine
sonst nie geschehene solemnität im lande vorging, neml. den 1. Jan. 1700 //A. 1700.//
da auf I. Zar. M. befehl der Ruß. Calender Unsern gleich solte von
nun an bis ins künftige gehalten //werden//, weswegen fast vor allen pforten
der häuser waren freudenzeichen gemacht, u die jahrzahl samt den wunsch
Vivat Zar Peter! angeschrieben. Wie ich nun mein Vorhaben hatte
hinaus berichtet, so kahmen mir einige Freunde mit briefen entgegen.
Unter welchen Herr P. Frank den 13 jan also schrieb:
– – Kommet er nach Königsbg. oder Uns sonst näher, so versäume er ja nicht,
vollends her zu Uns zu kommen. Er bedenke, was den Seinigen das für ein
Trost sein wird. Sed hoc forsitan solatium externum. Ich bin gewiß, daß es