20 Ducaten in die hand gestekt. Er erzehlte damahls von D Schomero
in Rostok ein besonderes, wie er neml. in Rom in des Pabst Krohne
forne an der stirn habe geschrieben gesehen das wort ex Apoc. τὸ Μυσ-
τήριον it: Unter den abgemahlten Päbsten einen bedekt, so ein Weib gewesen.
It: Wie der Cardinal Altieri von ihm dem Schomero Dieterici test: Theol.
verehrt gekriegt, welche er begierich gelesen u gesagt: Er hielte das
buch höher alß seine ganze Bibliothec. Wir hatten aber eine sehr
beschwerl. reise, weil der wind die schlittenbahn verwehete, u der schlitten
einmahl zerbrach, ohn daß wir des tages etl. mahl umgeworfen wurden,
u irre führen, u ein mahl in einer erbärml. hütte mußten liegen, da
aber die leute Gottes wort gerne hörten, u E. Weib sich verwunderte daß
man den Großen Gott im Gebeth dürfte mit eigenen worten anre-
den, da sie gemeinet, man dürfte nicht ein wort anders reden, alß
die beichte u andere formeln mit sich brächten. Er hingegen sagte das beste
Gebethbuch solte man an der linken seiten unter der brust im herzen
tragen, u stets daraus beten. Den 3. jan. 1695 kahmen wir, u ich //1695]//
fast ganz erfrohren, weil ich mit wagen u also ohne winterKleider dachte
nach Riga zukommen, in Mütau an. Alwo Herr Plez Stud mit Herrn Dörper
über der Gottlosigk. der leute in Libauuberein in erzehlung überein-
stimete u sagte, wie er selbst dort von dem burgemeister u s. Sohn sei
schändlich in s. hause geschlagen, alß er nur einige worte vor der un-
schuld des Herrn Dörpers habe ausgesprochen. Den 15 kahm ich in Riga.
Wohin nach etl. tagen briefe von Herrn Dörpern nachfolgeten, der mich
gern wolte wieder zurük haben Praeceptor bei dem Herrn V Brakel zu sein
wie er denn unter andern aus Mütau von 28 jan. 1695 also schrieb:
- Nach seiner abreise war ich beim Herrn Cancellario von Brakel, der recht sehr
bedaurete, daß Er Slden nicht gesprochen, bevorab da ich ihm die ausge-
sprengte böse meinung vom Studio Pietatis benahm u ihm einige funda-
menta entdekte, u weil M Gerhard nach Benske zum Rectorat Vocation bekommen
sol, wünschte der Herr Canc. Slden oder dergleichen subjectum bei seinen beiden Söhnen
zuhaben. Darüber er nach eingekommener Vocation weiter mit mir re-
den wolte. Er ist ein feiner Cavalier der sonderl. auch in Theologicis
das seine rühmlich gethan, u weil er Praeses in Ober Consistorio ist, wäre die
Göttl. ehre merklich durch ihn zubefördern. Mir aber ist nichts verdrieß-
licher alß daß Mein lieber Freund so weit von mir entfernet wird, bitte
indeßen meiner nicht zu vergeßen u die in Jesu angefangene liebe
unter Uns durch schriftl. unterredung zu unterhalten etc
in Rostok ein besonderes, wie er neml. in Rom in des Pabst Krohne
forne an der stirn habe geschrieben gesehen das wort ex Apoc. τὸ Μυσ-
τήριον it: Unter den abgemahlten Päbsten einen bedekt, so ein Weib gewesen.
It: Wie der Cardinal Altieri von ihm dem Schomero Dieterici test: Theol.
verehrt gekriegt, welche er begierich gelesen u gesagt: Er hielte das
buch höher alß seine ganze Bibliothec. Wir hatten aber eine sehr
beschwerl. reise, weil der wind die schlittenbahn verwehete, u der schlitten
einmahl zerbrach, ohn daß wir des tages etl. mahl umgeworfen wurden,
u irre führen, u ein mahl in einer erbärml. hütte mußten liegen, da
aber die leute Gottes wort gerne hörten, u E. Weib sich verwunderte daß
man den Großen Gott im Gebeth dürfte mit eigenen worten anre-
den, da sie gemeinet, man dürfte nicht ein wort anders reden, alß
die beichte u andere formeln mit sich brächten. Er hingegen sagte das beste
Gebethbuch solte man an der linken seiten unter der brust im herzen
tragen, u stets daraus beten. Den 3. jan. 1695 kahmen wir, u ich //1695]//
fast ganz erfrohren, weil ich mit wagen u also ohne winterKleider dachte
nach Riga zukommen, in Mütau an. Alwo Herr Plez Stud mit Herrn Dörper
über der Gottlosigk. der leute in Libau
stimete u sagte, wie er selbst dort von dem burgemeister u s. Sohn sei
schändlich in s. hause geschlagen, alß er nur einige worte vor der un-
schuld des Herrn Dörpers habe ausgesprochen. Den 15 kahm ich in Riga.
Wohin nach etl. tagen briefe von Herrn Dörpern nachfolgeten, der mich
gern wolte wieder zurük haben Praeceptor bei dem Herrn V Brakel zu sein
wie er denn unter andern aus Mütau von 28 jan. 1695 also schrieb:
- Nach seiner abreise war ich beim Herrn Cancellario von Brakel, der recht sehr
bedaurete, daß Er Slden nicht gesprochen, bevorab da ich ihm die ausge-
sprengte böse meinung vom Studio Pietatis benahm u ihm einige funda-
menta entdekte, u weil M Gerhard nach Benske zum Rectorat Vocation bekommen
sol, wünschte der Herr Canc. Slden oder dergleichen subjectum bei seinen beiden Söhnen
zuhaben. Darüber er nach eingekommener Vocation weiter mit mir re-
den wolte. Er ist ein feiner Cavalier der sonderl. auch in Theologicis
das seine rühmlich gethan, u weil er Praeses in Ober Consistorio ist, wäre die
Göttl. ehre merklich durch ihn zubefördern. Mir aber ist nichts verdrieß-
licher alß daß Mein lieber Freund so weit von mir entfernet wird, bitte
indeßen meiner nicht zu vergeßen u die in Jesu angefangene liebe
unter Uns durch schriftl. unterredung zu unterhalten etc