die Predigt u den öffentl. Gottesdienst, daß die leute mußten ohne
sang u segen mit vielen ärgernis wieder daheim gehen, wiewohl
solches mehr alß ein mahl geschehen. Der 12 7br klagte mir Herr Jungius, wie er
nun habe müßen vor Herrn Vagetio predigen, welche Predigt er mir hette
wollen auftragen, es sei ihm aber von diesem verboten, der lieber
gewolt, daß gar keine Predigt gehalten würde, alß daß ich an seiner
stelle solte auftreten, hingegen sagte Herr Jung. daß Herr Dan. Hartmann
bei ihm angehalten hette, mich öfters auf die Canzel zu stellen, welches
er denn am Michaelis tag, wie sehr auch des anderen herz dagegen
brummen möchte, that, u mir ein honorarium davor anboth, so ich aber
zurük gab. Dom. XIIX p. Trin. wiederlegte Herr Schrader des Vaget. Catech.
öffentl., sagte die fragen darinn kehmen aus einem schwülstigen u
aufgeblasenen herzen, u machten viel ärgernis, dafür man sich zu
hüten. Es wurde aber auch in den tagen Herr Schrader mit dem Reform.
Past. Herrn Stumpfio über den fuß gespant. Da dieser sein Küster in ei-
ner geselschaft wünschet 3000 rb zu haben, so wolte er s. dienst
fahren laßen, antwortet Herr Schrader; Einen Esel gehöret nicht zum
futter mandel oder rosinen. Stumpfius hingegen nimt sich des Schulmeisters
an u sagt; Mann solte nicht mit solchen worten wieder ein Ehrwürdiges
Ministerium heraus plazzen p Worüber diese stifbrüder (Herr Schra-
der hatte sonst Herrn Stumpf. immer seinen stifbr. ob divers. Relig. genennt.)
in nicht geringe jalousie geriethen. Den 4 9br hatte sich Herr Schrader bei
dem Dän. Envoye mit Herr Vagetio wegen seines falsch genanten Licentiaten
überworfen. Den 12 10br. entdekte mir an der alten Kirchen der Praeceptor,
welchergestalt Herr Vaget. wiederrathen, daß sie mich nicht möchten zum
FeldPrediger nehmen, sondern mich erst probiren, welches könte ge-
schehen, so ich befragt würde, was ich von D Meiern in Hambg. u D Pfeiffern
in Lübek hielte, so würde es heraus kommen weß sinnes ich sei: Hingegen
hette er den Stud. Müller, dem neulig auf der gaßen da er zuviel getrunken
war ein finger abgehauen, dazu in vorschlag gebracht. Wie ich
nun von vielen andern gehört, daß der Vaget. meiner so sehr
//1698.// übel gedenken solle, ging ich doch (den 21 jan. 98.) zu ihm, u nahm von
ihn abschied, hielt ihm ein u das andere für. Er aber verleugnete al-
les, u sagte, er hette ja nicht ursach übel von mir zu sprechen, da
ich ihn ja nicht mit einer mine beleidiget hette. Solte er mich aber
haben vor irrig befunden, so hette er mich schon längst wollen öffentl.
wiederlegen, aber da ich so oft in ihrer kirche geprediget, so hette er