das Amt des Neuen Testaments, ja, da er nach seinem willen beschloßen hette,
auch ihm, alß einem rechtschaffenen gliede Jesu Christi zu zeigen, wie viel er um
seines Nahmens willen leiden mußte, so gebe er ihn überschwengl. freudigkeit
in herzl. liebe seines Heilandes, sich nicht allein binden zulaßen, sondern auch
zu sterben um des Nahmens Jesus willen! Der heilige DreiEinige Gott sei
sein Schild u sein sehr großer lohn, und laße dermahl eines an dem tage, da Jesus
Unser glorwürdigstes Haupt in seiner Herligkeit herlich erscheinen wird, ihn
nebst Uns, u allen Gläubigen zu seiner rechten gestellet werden, u führe Uns ein
in sein ewiges reich, da wir alßdenn, die wir Uns nach Gottes willen iezt
scheiden müßen, ewig zusammen leben, u Uns freuen wollen mit unaus-
sprechl. ewiger freude. Indeßen bete er vor Uns, wie wir auch vor ihn
deßen täglich unvergeßen sein wollen. Nun der Herr Herr verknüpfe Unsre
Seele und Geist mehr u mehr durch das band des friedens u Heiliger liebe, damit
wir, obgleich dem Leibe nach entfernet, dennoch in dem Geiste unzertrennet
sein mögen! Nun ich weiß nicht mehr, alß daß wir ihn dem schuz der Gnaden
Gottes anbefehlen, der Herr führe ihn glüklich, u begleite ihn mit der wagenburg
seiner heil. Engel am Seel u Leib, der Herr segne u behüte ihn! Der Herr
erleuchte sein angesicht über ihn, u sei ihm gnädig! Der Herr erhebe sein antliz
auf ihn, u gebe ihn seinen friede. Amen! Er grüße Herrn M Ladovium u
unbekanter weise Herrn D Fischern, u alle Jesum unverrükt liebende Seelen herzl.
u glaube, daß wir seiner, so lange wir leben, nicht vergeßen werden.
Wir bleiben schließl. bei–
Seine zu aller treu, Gebeth u liebe stets verbundene
Theodor Gehr
Anna Christina Gehrin
Konigsberg in Preußen,
den tag vor seiner Gott gebe!
glückl. reise, war
den 4/14 Decembr. 1694
Lieber Herr Scharschmid
Er vergebe mir allen muthwillen, sei immer im besten ein-
gedenk, u bete vor mich u meinen kleinen bruder, daß wir
fromme Kinder u wahre Christen werden mögen. ich bin
Seine gehorsame tochter
Antonette Gehren.
Wie ich von Königsberg abging, war in der ersten Herberge E. wildnis
bereiter aus dem KranzKruge, der klagte seht über den Geiz der
Prediger dort herum, u sonderl. über einen der seine wolthäter
von der Canzel mit nahmen nennete, damit die andern gereizt
würden, auch fein viel zu geben, damit ihrer öffentl. gedacht würde.